Rolf Isaacsohn, der Ehrenvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig wird 90 Jahre alt. Am 6. April 2023 feiert der in Leipzig geborene Jubilar seinen 90. Geburtstag.

Rolf Isaacsohn ist seit 90 Jahren Mitglied der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. Trotz Verfolgung durch die Nationalsozialisten und Deportation nach Theresienstadt ist er seiner Geburtsstadt immer treu geblieben.

Von 1992 bis 1999 war er geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, von 2000 bis 2004 Vorsitzender. Während seiner Amtszeit war vor allem die Integration der jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion die wohl wichtigste Aufgabe. 2004 hat das Parlament der Gemeinde Herrn Rolf Isaacsohn zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Bis heute ist er Ehrenvorsitzender dieser traditionsreichen jüdischen Gemeinde geblieben.

Auch im Landesverband Sachsen der jüdischen Gemeinden war Herr Isaacsohn viele Jahre als Mitglied der Repräsentantenversammlung tätig.

Darüber hinaus engagierte er sich erfolgreich und mit viel Leidenschaft für die Sanierung der Synagoge in der Keilstraße 4, des neuen israelitische Friedhofs sowie des Gemeindehauses. Der Umbau des Ariowitsch-Hauses als Kultur- und Begegnungszentrum und bunter Mittelpunkt der Nachbarschaft kam im Jahr 2000 hinzu.

Herr Isaacsohn gehört zu den ganz wenigen noch heute lebenden Jüdinnen und Juden in Sachsen, die die Schoah überlebten und noch heute engagiert Zeugnis davon ablegen. Als gefragter Gesprächspartner und Zeitzeuge berichtet er über seine Verfolgung in der NS-Zeit und ermutigt seine Mitmenschen, sich gegen Antisemitismus und jede weitere Form von Menschhass und Ausgrenzung einzusetzen. Dabei ist ihm das Gespräch mit jungen Menschen ein besonderes Anliegen.

Bis heute ist er sportlich aktiv geblieben. Seit über 40 Jahren gehört seine Leidenschaft einer besonderen Randsportart – dem Faustball. Noch heute spielt er aktiv und regelmäßig im Verein.

Im Judentum wünscht man dem Geburtstagskind traditionell, dass es 120 werden möge. Dies wünschen wir auch Herrn Isaacsohn. Mazel tov!

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