Die Deutsche Bahn AG (DB) setzt ihr Engagement gegen Antiziganismus fort. Zum ersten Mal präsentiert sie die vom Bildungsforum gegen Antiziganismus konzipierte Wanderausstellung „HinterFragen. Sinti und Roma – Eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung“ im Dresdner Hauptbahnhof.

DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz hat sie gestern eröffnet – gemeinsam mit Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Katja Meier, Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, sowie Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland.

Bis zum 8. Oktober 2023 ist die Ausstellung im Dresdner Hauptbahnhof zu sehen. Vom 11. Oktober bis 25. Oktober 2023 wird sie im Hauptbahnhof Wiesbaden gezeigt, anschließend folgt vom 28. Oktober bis 12. November 2023 der Hauptbahnhof Nürnberg. 

Verschiedene Infopanels geben einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Deutschland. Kernthemen sind Antiziganismus und Verfolgung, aber auch Selbstbestimmung und der lange Kampf um Anerkennung. Mit der Präsentation der Wanderausstellung will die DB dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Grundwerte wie kulturelle Vielfalt und Offenheit zu stärken.

Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG: „Mit dieser Ausstellung an unseren Bahnhöfen setzten wir ein deutliches Zeichen gegen antiziganistische Anfeindungen und Übergriffe. Hass und Hetze gegen einzelne Gruppen sind leider wieder salonfähig. Deshalb treten wir als Deutsche Bahn noch entschiedener für Toleranz und Respekt ein. Wir sind ein Unternehmen von Menschen für Menschen. Unsere Gesellschaft funktioniert nur miteinander, nicht gegeneinander.“

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma: „Die Deutsche Bahn setzt heute ein weiteres wichtiges Zeichen, indem diese Ausstellung in Dresden eröffnet wird, die auch in weiteren Großstädten gezeigt werden soll. Nur über Aufklärung und Information über die 600-jährige Geschichte von Sinti und Roma in Deutschland können die seit Jahrhunderten tiefsitzenden antiziganistischen Klischees in der Gesellschaft geändert und durchbrochen werden.“

Katja Meier, Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung: „Obwohl sie seit mehr als 600 Jahren in Europa zu Hause sind, erfahren Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja tagtäglich Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt. Vorurteile und Stereotype prägen noch immer das Bild dieser Minderheit in Deutschland.

Während des Holocaust hat das 500.000 Sinti und Sintizze, Roma und Romnja das Leben gekostet. Und auch heute erleben wir wieder eine Zunahme von Hass und Hetze gegen Minderheiten. Dem müssen wir eine klare Haltung entgegensetzen. Auch darum bin ich froh über das Engagement der Deutschen Bahn gegen Antiziganismus und für mehr Solidarität.“

Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland: „Die Sichtbarmachung und der entschlossene Kampf gegen Antiziganismus ist eine Aufgabe, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen. Dem Staat kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, auch weil es in staatlichen Institutionen wie der Polizei immer wieder zu Antiziganismus kommt.

Die Gesellschaft darf es sich allerdings nicht so leicht machen, diese große Aufgabe einfach der Politik zu überlassen. Deshalb freut es mich besonders, dass die Deutsche Bahn mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma eng kooperiert, um mehr über Antiziganismus aufzuklären und den Perspektiven von Sinti und Roma Raum zu geben. Die Deutsche Bahn ist mehr als ein Unternehmen – sie ist ein Stück Deutschland.”

Mit der Präsentation der Wanderausstellung knüpft die DB an die Annahme der Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) vom Oktober 2022 an und unterstreicht ihr Engagement gegen jede Form der Diskriminierung.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar