89,3 Prozent der Kolleginnen und Kollegen beim Schrott- & Recycling Betrieb SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha haben am Montag bei einer Urabstimmung für einen unbefristeten Erzwingungsstreik gestimmt. Die 180 Beschäftigten bei SRW metalfloat fordern einen Tarifvertrag beim Schrott- und Recyclingunternehmen SRW im Leipziger Land.

Seit März 2023 fordern die Beschäftigten 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Im August hatte der Geschäftsführer nach anfänglich konstruktiven Gesprächen mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht weiter über einen Tarifvertrag verhandeln werde.

„Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen bei SRW geschlossen zusammenstehen. Unser Ziel ist ein Tarifvertrag bei SRW. Die Geschäftsführung verweigert weiterhin konsequent Verhandlungen. Daher bleibt uns als letztes Mittel nichts Anderes übrig, als einen unbefristeten Streik zu starten“, erklärt Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Geschäftsführer der IG Metall Leipzig.

„Wir haben in den Verhandlungen seit März und in mehreren Warnstreiks deutlich gemacht, dass Lösungen des Tarifkonflikts möglich sind. Der Arbeitgeber hat sich seit August weiteren Tarifverhandlungen verweigert und kein Angebot unterbreitet.“

„Wir sind streikbereit. Wir sehen keine andere Möglichkeit, als mit einem Streik unserer Forderung nach einer Tarifbindung bei SRW Nachdruck zu verleihen. Gemeinsam mit der IG Metall sind wir jederzeit bereit, am Verhandlungstisch konstruktiv mit der Geschäftsführung über mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Wir verdienen hier knapp über Mindestlohn und das für eine sehr harte Arbeit”, so Kathrin Kroll, Mitglied der IG Metall-Tarifkommission.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Sie leisten jedoch die gleiche Arbeit. Die Beschäftigten und ihre Familien sind genauso betroffen von Preissteigerungen. Sie spüren dies täglich an der Zapfsäule, der Supermarktkasse oder beim Bäcker.

Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe.

„Eine Tarifbindung sichert verlässliche Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und die Arbeitgeber. Mit höheren Löhnen wird die Kaufkraft von Beschäftigten gesichert, damit tragen sie zum Wachstum in der Region bei. Wer Fachkräfte halten und für sich gewinnen will, sollte als Arbeitgeber schon heute auf Tarifverträge setzen“, so Michael Hecker weiter.

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