Einordnung der meteorologischen Situation: Seit gestern hat sich die Niederschlagstätigkeit weiter abgeschwächt. Der zwischenzeitliche Regen wies weit verbreitet 24-stündige Niederschlagshöhen von deutlich weniger als 10 Millimeter pro Quadratmeter auf. Auch in den Folgetagen setzt sich das unbeständige Wetter mit schauerartigem Regen fort, allerdings mit geringen Niederschlagsmengen.

Im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe sind seit gestern praktisch keine Niederschläge aufgetreten. Die Temperaturen in den Höhenlagen des Iser- und Riesengebirges liegen in den kommenden Tagen zwischen -1 bis 3 °C.

Einordnung der hydrologischen Situation:

Mit Ausnahme des Elbestroms geht die Wasserführung aktuell in allen Fließgewässern zurück.

Elbestrom:

Am tschechischen Pegel Ústí nad Labem an der Elbe sind die Wasserstände langsamer gestiegen als gestern vorhergesagt, sodass am Pegel Dresden der Richtwert der Alarmstufe 3 (600 cm) noch nicht erreicht wurde.

Vom tschechischen Hydrometeorologischen Institut in Prag wird für den Pegel Ústí nad Labem morgen ein langgestreckter Hochwasserscheitel von 650 cm (1500 m³/s) vorhergesagt. Am Pegel Schöna steigt die Wasserführung deshalb bis morgen Mittag noch an.

Am Pegel Dresden wird der Richtwert der Alarmstufe 3 (600 cm) morgen früh erreicht und geringfügig überschritten werden. Es wird erwartet, dass sich der Hochwasserscheitel im unteren Bereich der Alarmstufe 3 hier ab morgen Nachmittag ausbildet. Ab 29.12. wird die Wasserführung wieder langsam zurückgehen.

Auch am Pegel Riesa kann ab morgen Nachmittag der Richtwert der Alarmstufe 3 (680 cm) geringfügig überschritten werden. Am Pegel Torgau steigt die Wasserführung noch weiter, jedoch unterhalb des Richtwertes der Alarmstufe 2 (660 cm), langsam an.

Mulde:

An allen Hochwassermeldepegeln sind fallende Wasserstände zu verzeichnen. In der Vereinigten Mulde ist am Pegel Bad Düben 1 noch der Richtwert der Alarmstufe 2 überschritten. Am Pegel Golzern 1 / Vereinigt Mulde und vereinzelt in der Freiberger Mulde und Zschopau bewegt sich die Wasserführung in der niedrigsten Alarmstufe 1. In den Folgetagen setzt sich der Rückgang der Wasserführung fort, so dass bis morgen, mit Ausnahme des Pegels Bad Düben 1, die Richtwerte der Alarmstufe 1 wieder unterschritten werden. Am Pegel Bad Düben 1 (Vereinigte Mulde) fällt der Wasserstand bis morgen wieder in den Bereich der Alarmstufe 1.

Lausitzer Neiße:

Im Flussgebiet der Lausitzer Neiße ist an allen Pegeln, einschließlich der im tschechischen und polnischen Teil des Einzugsgebietes, ein Rückgang der Wasserführung zu beobachten. An den Pegeln Görlitz und Podrosche 3 bewegen sich die Wasserstände aktuell im Bereich der Alarmstufe 1. Am Pegel Podrosche 3 ist heute Nachmittag, am Pegel Görlitz in der kommenden Nacht mit der Unterschreitung des Richtwertes der Alarmstufe 1 zu rechnen. An den übrigen Hochwassermeldepegeln bewegen sich die Wasserstände bereits unter den Hochwassermeldegrenzen.

Im Gebiet der Schwarzen Elster und Unteren Weißen Elster sind bei ebenfalls fallender Tendenz am Pegel Leipzig-Thekla / Parthe der Richtwert der Alarmstufe 2 und an den Pegeln Albrechtshain 1 / Parthe, Kleindalzig / Weiße Elster und Kleinraschütz / Große Röder die Hochwassermeldegrenzen überschritten.

Für die Flussgebiete der Oberen Weißen Elster, für die Nebenflüsse der Oberen und Mittleren Elbe sowie für die Spree wurde der Hochwassernachrichtendienst eingestellt.

Aufgrund der stark gesättigten Böden und der noch hohen Wasserführung in allen Fließgewässern können bereits kleinräumige Niederschlagsereignisse erneut zu schnellen Wasserstandsanstiegen führen.

Die Wasserstandsentwicklung in den Flüssen wird durch das Landeshochwasserzentrum weiter intensiv beobachtet und die Hochwasservorhersage wird auf Grundlage des konkreten Verlaufs der Witterung und Schneeschmelze angepasst.

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