Seit den frühen Morgenstunden hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wieder Beschäftigte von Kaufland, Aldi, H&M, Primark und Netto-Markendiscount aus Chemnitz, Zwickau sowie Leipzig und dem Leipziger Raum zum Streik aufgerufen.

„Nachdem die Arbeitgeber in der letzten Verhandlung am 2. November 2023 erklärt hatten, nicht weiter über einen Tarifabschluss ohne Reallohnverlust für die Beschäftigten reden zu wollen, haben die Streikenden ihr Versprechen wahr gemacht: Weihnachten steht vor der Tür wir auch“, so Andrea Busch, Gewerkschaftssekretärin in der Region Chemnitz-Zwickau für den Fachbereich Handel. Seitdem streiken Kolleginnen und Kollegen der oben genannten Betriebe gemeinsam mit Beschäftigten aus dem Großhandel, wo die Tarifverhandlungen ebenfalls stocken, immer wieder.

„Seit Juni kämpfen die Kolleginnen und Kollegen für einen wertschätzenden reallohnsichernden Tarifabschluss. Dieser wird ihnen von der Arbeitgeberseite verwehrt. Das hat zu einer bisher beispiellosen Streikbewegung im Handel geführt. Fast 100 Streiktage mit so großer Beteiligung an Personen und Betrieben hat es bisher nicht gegeben“, sagt Andrea Busch.

Die Streikenden treffen sich am Dienstag, den 19. 12. 2023 ab 09:30 Uhr am Gewerkschaftshaus Chemnitz in der Augustusburger Str. 33. Von dort werden sie sich ca.10:30 Uhr in die Innenstadt begeben vorbei an der regionalen EDEKA Zentrale in der Brückenstraße.

„Hier wollen die Streikenden bildhaft und eindrucksvoll darstellen, wie sich die „Blockade-Mauer“ der Arbeitgeber vom Handelsverband einreisen lässt. Wenn die Arbeitgeber nicht mal bereit sind einen Termin für weitere Verhandlungen zu benennen, ist das schäbig, voller Missachtung ihren Beschäftigten gegenüber und ein Verkennen der Situation der in den Handelsbetrieben Tätigen“, sagt Thomas Schneider, Gewerkschaftssekretär bei ver.di in der der Region Leipzig-Nordsachsen.

ver.di fordert für die Beschäftigten u.a. 2,50 € mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um ca. 15 % entspricht. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Arbeitgeber bieten lediglich Erhöhungen im Umfang von 10,0 % an – allerdings gestreckt auf zwei Jahre. Die Arbeitgeberseite verweigert die Fortsetzung der Verhandlungen. Vielmehr wird Druck auf Streikende ausgeübt, es wird versucht einzuschüchtern, zu diskreditieren und Streikteilnehmer werden gemaßregelt und benachteiligt.

Der Streikaufruf gilt vorerst bis zum Ende des individuellen Arbeitstages am 23. Dezember 2023.

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