Wer will, kann im Ausstellungsbereich des Stadtplanungsamtes (4. Obergeschoss des Neuen Rathauses) bis zum 20. Februar die Ergebnisse des Workshopverfahrens zur Umnutzung der ehemaligen Naumannschen Brauerei in Leipzig-Plagwitz sehen. Ausgestellt sind die Arbeiten von drei Büros. Der Entwurf von Hirsch Architekten hat Stadt und Bauherren am meisten angesprochen.

Ein zweiter Rang wurde den Architekten Hentsch / Mühle zugesprochen, ein dritter dem Architekturbüro Kayser + Nemeth. Wobei die Reihenfolge auch wenig ahnen lässt, wohin das Ganze gehen soll. Und mit welchen Schwierigkeiten das Ganze zu kämpfen hat. Eine ist zum Beispiel der große Parkplatz für den Discounter, der sich weit ins geplante Baugebiet hineinschiebt. Wer will schon direkt an einem Discounter-Parkplatz wohnen?Zu integrieren waren freilich auch zwei übrig gebliebene Gebäude der alten Brauerei – ein zweistöckiger Klinkerbau an der Erich-Zeigner-Allee und die Reste des Sudhauses an der Zschocherschen Straße. Andererseits reizen solche Relikte der alten Leipziger Industriearchitektur auch. Hirsch Architekten hat dafür wohl die ansprechendste Lösung gefunden. Während Hentsch / Mühle und Kayser + Nemeth einen Architekturstil gewählt haben, der den Leipziger Stadthäusern recht verwandt ist, haben Hirsch Architekten sieben größere Wohngebäude in eine parkähnliche Landschaft gesetzt, die auch die Geschosshöhe der umgebenden Bebauung aufnehmen. Den Klinkerbau an der Erich-Zeigner-Allee stocken sie auf – die unteren Geschosse sind dabei für gewerbliche Nutzung vorgesehen, denn sie haben nur eine Fensterfront zur Straßenseite. Dahinter steigt das Gelände an. Was denn auch reizvolle Spiele mit verschiedenen Höhenverhältnissen erlaubt.

Vom Parkplatz sind die Gebäude deutlich abgerückt, so dass das Einkaufsgetümmel durch einen Grünstreifen abgetrennt ist. Vier bis fünf Geschosse haben die Gebäude. Die Autos der Bewohner sollen in einer Tiefgarage verschwinden, so dass die anliegenden Straßen nicht zugeparkt werden müssen. Eine Kita ist zwar noch nicht dabei. Aber es grenzen ja auch noch Brachflächen an, die man ja nicht wieder mit Parkplatz oder Discounter zuklatschen muss, sondern für eine Kindertagesstätte nutzen könnte.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar