"Die neue Markthalle braucht ein lebendiges, urbanes Umfeld mit hoher Aufenthaltsqualität und integriertem Grün. Das alles ist für die Stadt sogar noch mit rund 2,5 Millionen Euro Mehreinnahmen zu haben, sofern die bisherigen Planungen korrigiert werden", erklärt Wolfram Günther, Sprecher des Stadtforums Leipzig, das jetzt einen Alternativplan für das künftige Quartier vorgelegt hat. "Nicht eingerechnet ist die zusätzliche Wertschöpfung durch private Investitionen. Es wäre unverantwortlich, wenn die Stadt das ohne Not verschenken würde."

Im Oktober will der Stadtrat über die weitere Entwicklung des Wilhelm-Leuschner-Platzes und dessen Ostseite (Markthallenviertel) bis zur Grünewaldstraße entscheiden. Damit steht eine der wichtigsten Weichenstellungen zur Stadtentwicklung für die kommenden Jahre auf der Tagesordnung. Beides gehört zusammen, auch wenn in den letzten Monaten immer nur über das so genannte Einheits- und Freiheitsdenkmal diskutiert wird. Es soll ja bekanntlich als Platzlösung entstehen und nicht nur den ehemaligen Königsplatz umfassen, sondern auch weite Teile des Rossplatzes. Rings um den Südausgang der Tunnelstation entsteht eine große Freifläche, die den Charakter des Quartiers nicht belebt, aber den Glaswürfel selbst zur Platzdominante macht. Das kann stadtbildnerisch nicht wirklich gewollt sein.Die Verwaltung hat dazu einen Entwurf für einen Bebauungsplan vorgelegt, der nach Einschätzung des Stadtforums erhebliches städtebauliches und finanzielles Potential verschenkt. Neben mehreren Detailfragen würde die Stadt Leipzig vor allem auf wertvolles Bauland verzichten, müsste zusätzlich noch private Flächen erwerben und diese fortan als Platz- oder Grünfläche unterhalten.

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Das Stadtforum Leipzig hat daher eine alternative Planung entwickelt für eine citytypische, die positiven städtebaulichen Traditionen der Stadt aufgreifende Entwicklung des Gebietes, die der Stadt überdies Einnahmen von mindestens rund 2,5 Millionen Euro bringt und zugleich Kosten für Grunderwerb und Freiflächenunterhaltung spart. Um die neue Markthalle könnte so ein lebendiges Stadtquartier mit kleinteiligen Strukturen entstehen als Bindeglied zwischen Innenstadt und Südvorstadt. Der südliche Promenadenring könnte eine vorteilhafte städtebauliche Neuordnung und eine eigene Identität erhalten. Die Fläche für das geplante Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal würde eine klar erkennbare stadträumliche Fassung und damit eine Aufwertung erfahren. Nicht zuletzt könnte die dominierte Wirkung des City-Tunnel-Zugangs zurückgenommen und damit die architektonische Qualität des Platzes insgesamt deutlich gehoben werden.

Der Vorschlag des Stadtforums Leipzig: www.netzwerk-stadtforen.de/ExposeWLP_StadtforumLeipzig_K.pdf

www.stadtforum-leipzig.de

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