Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) hat am Freitag, 23. März, ihren Vorstand neu gewählt. Die 55-jährige Ingenieurökonomin Romy Dyck wird in Zukunft den Leipziger SPD-Frauen vorstehen. Damit wird nach sechs Jahren Eva Brackelmann abgelöst, die sich mehr auf ihre Aufgabe als sächsische ASF-Landesvorsitzende konzentrieren möchte.

Romy Dyck war bereits als Beisitzerin im ASF-Vorstand tätig. Sie kennt die Arbeit also schon. Als neue Vorstandsvorsitzende hat sich Dyck mehrere Ziele gesetzt. Die möchte sie allerdings nicht alleine umsetzen, denn sie sieht “den Vorstand nicht als Bespaßungskomitee, der immer alles organisiert”. Die monatlichen Treffen der SPD-Frauen sollen weiterhin attraktiv gestaltet werden. Daneben wird es auch überparteiliche Projekte geben und eine bessere Vernetzung mit anderen Frauenverbänden angestrebt. “Ich werde das Genannte nicht alleine stemmen. Da müssen wir alle mitziehen”, bittet Dyck die wenigen Anwesenden um Mithilfe.

“Frauen soll Mut gemacht werden, sich an Politik zu beteiligen”, wünscht sich die fast einstimmig gewählte neue Vorsitzende. Dass es hier noch Nachholbedarf gibt, zeigt sich aber nicht nur in den Reihen der SPD. Das soll aber geändert werden: Zur nächsten Kommunalwahl 2014 sollen die Hälfte der Spitzenplätze mit Kandidatinnen besetzt werden. Derzeit sind nur drei von den 14 Stadtratsmandatsträgern weiblich. Ziel ist es, fünf Stadträtinnen ins Gremium zu holen.”Dafür müssen aber Frauen gefunden werden, die auch durchhalten”, betont Romy Dyck und spricht damit eine Schwachstelle an. Denn ohne die für Frauen notwendigen Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung und Lohngleichheit werden weiterhin nur wenig weibliche Wesen das Politikfeld stürmen. Die Parteiarbeit für Frauen sei schwierig, berichtete Daniela Kolbe aus ihrer Berliner Erfahrungen. Die Leipziger Bundestagsabgeordnete war auch zur ASF-Vorstandswahl gekommen.

SPD-Stadtvorstand Michael Clobes bedankte sich bei Eva Brackelmann, die nach seiner Aussage als die Triebfeder bei den Leipziger SPD-Frauen galt. Brackelmann bleibt dem ASF ja aber erhalten und setzt sich auf Landesebene weiter für Frauen und Gleichstellung ein. Brackelmann wünschte ihrer Nachfolgerin alles Gute und bedankte sich ihrerseits für die Zusammenarbeit. Es wurden Blumensträuße überreicht und nach der Wahl ein Glas Sekt auf den neuen und ehemaligen ASF-Vorstand getrunken.

Als stellvertretende Vorstandsvorsitzende wurde wieder Gleichstellungsbeirätin Katharina Kleinschmidt (50) gewählt. Auch die Beisitzerinnen bleiben: Die Historikerin Julia Cholet (29) und die Mediengestalterin Katja Näther (30) übernehmen weiterhin die Aufgabe. Einzig die Anzahl des Vorstandes hat sich verändert: Gab es vorher zwei Stellvertreterinnen und drei Beisitzerinnen hat es bei der Neubesetzung eine Verschlankung des Gremiums gegeben.

Nur 15 der rund 250 weiblichen SPD-Mitglieder kamen in die ASF-Geschäftsstelle in der Rosa-Luxemburg-Straße, um ihre Stimme bei der turnusmäßigen Wahl abzugeben. Eine wirkliche Wahl hatten die Frauen allerdings nicht, denn es gab für jedes zu vergebende Amt nur eine Kandidatin.

Homepage der ASF Leipzig: http://frauen-leipzig.spd-sachsen.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar