Am 13. Februar möchten Neonazis in Dresden aufmarschieren. Das Aktionsbündnis "Nazifrei - Dresden stellt sich quer" ruft wie in den Vorjahren zu Blockaden gegen den braunen Geschichtsrevisionismus auf. Am Dienstag stellten die Aktivisten ihre Blockadepläne der Öffentlichkeit vor.

Das Dresdner Ordnungsamt hält konkrete Informationen über mögliche Orte der rechten Kundgebung geheim. Wie in den Vorjahren sollen erfolgreiche Blockaden in der Landeshauptstadt um jeden Preis verhindert werden.

Weil Neonazi-Anmelder Maik Müller noch die Gerichte bemüht, um seine geplante Kundgebung vor der Frauenkirche durchzusetzen, gehen seine Gegner zurzeit von zwei denkbaren Szenarien aus. Das Wahrscheinlichere sei eine rechte Kundgebung in der Nähe des Hauptbahnhofs im Bereich der Prager Straße. Dieser ist nämlich besonders leicht abzugittern und vor Gegendemonstranten abzuschirmen. Ein weiteres mögliches Szenario bestünde darin, dass sich die Rechtsextremen am Bahnhof Dresden-Mitte oder am Haltepunkt Freiberger Straße sammeln.

Die Neonazi-Gegner mobilisieren deshalb zu vier angemeldeten Anlaufstellen. Der Mahngang “Täterspuren” startet um 14 Uhr am Schützenplatz. Ab 16:30 Uhr ruft der StuRa der TU Dresden zu einer Demonstration auf, die um 18 Uhr in der Nähe des Postplatzes ankommen soll. Dort rufen ab 16 Uhr SPD und Deutscher Gewerkschaftsbund zu Protesten auf. Ab 16 Uhr ist ein weiterer Mobi-Punkt an der Ecke Schweriner/Hertha-Lindner-Straße angemeldet. Ein christlicher Anlaufpunkt befindet sich ab 16 Uhr an der Ecke Wilsdruffer Straße/Galeriestraße.
Das offizielle Gedenken findet natürlich auch statt. Wie immer abseits der Neonazis. Die alljährliche Kranzniederlegung findet um 15 Uhr auf dem Heidefriedhof statt. Um 17 Uhr beginnt die Formierung der Menschenkette, die seit 2010 jährlich Teile der historischen Altstadt umschließt, bisher aber nicht geeignet war, die Neonazi-Aktionen zu unterbinden.

Darüber hinaus liegt dem Dresdner Ordnungsamt seit letztem Wochenende eine rechte Anmeldung für den 12. Februar vor. Über diese hat die Behörde zwar noch nicht entschieden. Ein Verbot der Veranstaltung ist jedoch unwahrscheinlich.

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