Leipzig bekommt vorerst keine sogenannte Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber. Dies ist das Ergebnis einer Anfrage der Linke-Fraktion heute im Stadtrat. Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) antwortete auf die Detailfragen: "Es gab Mitte Dezember vergangenen Jahres ein Gespräch zwischen der Stadtverwaltung und der Sächsischen Landesimmobiliengesellschaft."

Diese habe drei ihrer Häuser geprüft, ob sie für die Erstaufnahme in Frage kommen. “Nach meinen Informationen sind aber alle drei verworfen worden”, so Fabian. Ob Leipzig aber eine solche Einrichtung bekommt, die neue Asylbewerber beherbergt, bis sie auf verschiedene Gemeinden aufgeteilt werden, darüber gebe es, laut Fabian, noch keine belastbare Aussage.

Der Sozialbürgermeister wartete noch mit einigen Zahlen auf: Im vergangenen Jahr nahm Leipzig 639 Asylsuchende neu auf. “Es gab 28 Aufnahmen von Folgeantragsstellern”, so Fabian. “Diese werden nicht auf die Quote angerechnet, müssen aber dennoch untergebracht werden.” Für 2014 habe er noch keine Prognose erhalten, rechnet aber mit rund 1.000 neuen Asylsuchenden. Im vergangenen Jahr bekam Leipzig rund zwei Millionen Euro für die Unterbringung der Flüchtlinge.

Sachsenweit wurden 24 Millionen Euro verteilt. “Das Geld haben wir auch für die Unterbringung ausgegeben und eine Kostendeckung von 60 Prozent erreicht”, so Fabian. Linke-Ratsfrau Juliane Nagel fragte nach, ob er frühzeitig informieren werde, falls Leipzig doch zum Erstaufnahme-Ort werde. “Denn da ist Sprengstoff drin”, begründete sie. “In einem solchen Fall, werde ich zuerst den Fachausschuss informieren und dann durch die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung”, so der Sozialdezernent.

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