Skater leben in Leipzig bisweilen gefährlich. So gilt eine gepflasterte Kurve am Nordstrand des Cospudener Sees an der Zufahrt zum Ringweg seit Jahren als Gefahrenstelle. Der Stadtrat entschied am Donnerstag, diese spätestens im kommenden Frühjahr zu beseitigen.

Das Problem ist im Rathaus spätestens seit 2008 bekannt. Seitdem sucht das Amt für Stadtgrün und Gewässer nach einer Lösung. Oder tat zumindest so, als ob. Es fand eine Prüfung statt, das Ergebnis wurde bekannt gemacht und versauerte gut sechs Jahre lang in den Schubladen der Verwaltung.

Nach einer vorangegangenen Variantenuntersuchung schlug die Behörde jetzt in Abstimmung mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt vor, für die Skater umgehend einen 1,60 Meter breiten Asphaltstreifen zu errichten, der die Sportler um die Gefahrenstelle herumführen soll. “Die Pflastersteine stellen eine große Gefahr da und haben zu zahlreichen Stürzen geführt”, sagt Michael Schmidt (Grüne).

Umso überraschender, dass Baudezernentin Dorothee Dubrau (parteilos) dem Rat schriftlich einen Alternativvorschlag unterbreitete. Im Rahmen der Evaluierung des Verkehrskonzeptes für das Naherholungsgebiet Cospudener See soll die von den Grünen beantragte Baumaßnahme “einer Prüfung unterzogen” werden. Das klingt nicht nach Tatendrang, sondern nach weiterem Stillstand.

“Die Verwaltung hat nun in mehreren Sitzungen des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau in Aussicht gestellt, die Asphaltierung des kompletten Bereiches zu übernehmen”, berichtet Schmidt. Der Grünen-Stadtrat stellt den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung, versieht diesen allerdings mit einer Umsetzungsfrist. “Ich möchte nicht, dass wieder ein Prüfungsergebnis herauskommt, das am Ende sechs Jahre liegen bleibt”, so Schmidt.

“Es gab dazu eine intensive Diskussion im Fachausschuss”, bestätigt Heiko Rosenthal (Linke), der Schmidts Vorstoß begrüßte. Der Stadtrat stimmte zu. Die Verwaltung hat nun bis März Zeit, eine Möglichkeit zur Entschärfung der Kreuzung zu suchen und muss diese anschließend umsetzen.

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