Die Bürgerinitiative "Alternative B87" e.V. wird am 29. November ab 19:00 Uhr im Ratskeller Taucha ihre diesjährige Mitgliederversammlung mit Wahl zum Vorstand der Bürgerinitiative veranstalten. Zu der ausdrücklich öffentlichen Mitgliederversammlung werden zahlreiche Einwohner aus Taucha und den umliegenden Ortschaften erwartet, die sich über den aktuellen Stand zum Thema B87n sowie über künftige Aktivitäten und Protestmöglichkeiten gegen die offensichtliche Behördenwillkür in Sachsen informieren können.

Erst Anfang November haben sowohl Regionalpolitiker der CDU als auch Vertreter der sächsischen Landesbehörden keinen Zweifel an ihrer ernsthaften Absicht zum Bau der vierspurigen Schnellstraße erkennen lassen, die in ihrer Vorzugsvariante Süd-I trotz aller massiven Proteste quer durch die Parthenaue südöstlich von Taucha verlaufen soll. Dabei hat auch das dem Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstehende Landesamt für Straßenbau und Verkehr klar und in aller Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht, die starken Bedenken und Einwendungen tausender Bürger sowie auch den fachlich fundierten Abwägungsbeschluss und die Empfehlungen des Regionalen Planungsverbandes Westsachsen ignorieren zu wollen, obwohl alternative Planungsvarianten mit deutlich weniger Konfliktpotenzial vorliegen. Die Bürgerinitiative “Alternative B87” hatte in der Vergangenheit mehrfach kritisiert und auch bewiesen, dass die von Beginn der Planung an feststehende Vorzugsvariante Süd-I gegenüber den Alternativvarianten offensichtlich “schöngerechnet” wurde.Die Bürgerinitiative “Alternative B87” wurde im Sommer 2009 von Bürgern aus der Region Taucha und Umgebung ins Leben gerufen, nachdem die Pläne zum Bau einer vierspurigen Bundesstraße mit Autobahncharakter zwischen Leipzig und Eilenburg bekannt wurden. Die Bürgerinitiative macht sich stark gegen die erwartete massive Zerstörung von Natur und Umwelt durch ein politisches Prestige-Projekt, dessen Notwendigkeit aufgrund der regional stark rückläufigen Bevölkerungs- und Verkehrsentwicklung sowie vor dem Hintergrund der zu erwartenden Bau- und Unterhaltskosten äußerst zweifelhaft ist.

Thomas Becher, Sprecher der Initiative: “In diesem Zusammenhang ruft die Bürgerinitiative Alternative B87 ausdrücklich alle regionalen Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, sich genauso wie die vielen Bürger, Wähler und Steuerzahler der Region deutlich und mit aller zur Verfügung stehenden Kraft gegen diese fragwürdigen Vorgänge zu positionieren.”

Die Bürgerinitiative warne auch davor, die Parthenaue und die Tauchaer Endmoränenlandschaft als Spielball eines regionalpolitischen “Deals” zugunsten einer zweifelhaften, großräumigen Verkehrsverbindung nach Osteuropa zu betrachten, während gleichzeitig finanzielle Mittel für vorhandene Infrastruktur – wie zum Beispiel Straßenunterhaltung und öffentlichen Nahverkehr – massiv gestrichen werden.

Becher: “Erst vor kurzem wurde bekannt, dass unter anderem Gelder für das mitteldeutsche S-Bahn-Netz stark zusammengestrichen wurden und damit das hochgelobte und kostenintensive Prestigeprojekt Leipziger City-Tunnel ad absurdum geführt wird. Scheinbar hat man in Sachsen daraus immer noch nichts gelernt und wagt sich mit der B87n ins nächste Großprojekt zur Vernichtung von Steuergeldern, anstatt Vorhandenes besser zu nutzen. – Die Bürger aus Taucha und Umgebung erwarten, dass sich die politisch Verantwortlichen vor allem für die Probleme der Region engagieren und nicht Projekte mit Tendenz zum Größenwahn unterstützen, die der Region tatsächlich eher schaden als nützen.”

www.alternative-b87.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar