Artus ist ein ganz besonderer Schäferhund. Seit April wurde die Spürnase im Rahmen eines Pilotprojekts an der Diensthundeschule der sächsischen Polizei im Erschnüffeln von Handys ausgebildet. Sein neuer Arbeitsort wird die Justizvollzugsanstalt Zeithain sein. Der Vierbeiner wird auch den übrigen sächsischen Gefängnissen zur Verfügung stehen.

“Mit der erfolgreichen Ausbildung eines Handyspürhundes wird ein weiterer wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit und Ordnung in den sächsischen Justizvollzugsanstalten wie auch zur Kriminalprävention geleistet”, erklärte Justizminister Jürgen Martens (FDP) am Freitag während einer Präsentation in der JVA Dresden. “In Justizvollzugsanstalten eingeschmuggelte Mobilfunktelefone stellen ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar. Über sie kann beispielsweise von Untersuchungsgefangenen im Rahmen des Ermittlungsverfahrens Einfluss auf Zeugen genommen werden oder Strukturen organisierter Kriminalität durch entsprechende Kommunikation aus den Anstalten heraus aufrecht erhalten werden.”

Jährlich werden in den sächsischen Gefängnissen hunderte Mobilfunkgeräte sichergestellt. Bei den Inhaftierten sind die immer kleiner und billiger werdenden Telefone sehr begehrt. “Handys in den Anstalten darf es nicht geben”, so Marten. “Doch die Einbringungsmethoden und Versteckmöglichkeiten werden immer raffinierter.” Im Jahr 2012 wurden über 300 Geräte sichergestellt. Neben Drogen sind Mobilfunktelefone die beliebteste Schmuggelware in den Gefängnissen. Die JVA Zeithain ist bundesweit die erste und europaweit, nach Großbritannien, die zweite Anstalt, in der ein Handyspürhund eingesetzt wird.

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