Viel Nervosität schien zum Saisonauftakt noch im Spiel zu sein bei den Leipziger Uni-Riesen. Ein paar einfache Würfe vergaben die Gastgeber gegen die Dresden Titans, bissen sich dann eine Weile die Zähne an der dichten Verteidigung der Landeshauptstädter aus, fanden aber ab dem zweiten Viertel ins Spiel. Dreier der Gäste entschieden das Spiel jedoch, weil eine kurze Serie den Abstand zu sehr vergrößerte. Aufkeimende Hoffnung, in der noch einmal spannenden Schlussphase, wurde beim 66:73 jedoch enttäuscht.

Den anfänglichen Rückstand, der auch aus Ballverlusten resultierte, holten die Männer von Martin Scholz nie ganz auf, aber die fünf Punkte Rückstand zur Halbzeit wirkten schon deutlich besser als die acht Punkte nach dem ersten Viertel. Vor allem weil viel mehr Angriffe abgewehrt und Würfe geblockt wurden als noch im ersten Spielabschnitt. Ein Problem blieben die Offensivfouls, die so einige Angriffe beendeten. Eric Vierneisel, Neuzugang aus Karlsruhe, kassierte schon Mitte des zweiten Viertels sein drittes Foul und musste eine Pause auf der Bank hinnehmen. Das schmerzte insofern, dass der 2,01 Meter-Mann bis dahin schon fünf Punkte beigesteuert hatte und nun auch in der Verteidigung fehlte.

Im dritten Viertel konnte er dort nicht viel ausrichten, da weniger sein Bereich unter dem Brett die Schwierigkeit war. Vielmehr die völlig vereinsamten Dresdner Distanzschützen, die ihren Platz zu nutzen wussten. Bis auf dreizehn Zähler wuchs der Rückstand so wieder an, ohne dass ein Mittel gegen die Dreipunkt-Würfe gefunden wurde. Wäre die Trefferquote der Dresdner nicht so bescheiden geblieben, hätte die Niederlage auch richtig demütigend ausfallen können.
Schon der bestehende Vorsprung reichte den Titans, um zu variieren und öfter zum Korb zu ziehen. Die Zeit begann zu drücken für die Uni-Riesen, so dass die Angriffe nun schnell abgeschlossen werden mussten. Gerade dafür stand allerdings die Verteidigung der Gegner weiter zu gut. Oftmals spielten die Leipziger zu wenig ab und forderten somit die Defensive zu wenig. Die mitgereisten Dresdner Fans unter den 755 Zuschauern begeisterte dies.

Martin Scholz sah das natürlich nach dem Spiel anders: “Dresden hat verdient gewonnen, sie waren in jedem Bereich ein wenig besser als wir. Wir haben leider nicht so gespielt, wie wir das in der Vorbereitung gezeigt haben. Die guten Phasen in Verteidigung und Angriff waren kurz, das können wir besser.”

In der Schlussphase keimte noch einmal Hoffnung auf, da die Dresdner in Damon Smith einen ihrer sicheren Schützen nach dem fünften Foul verloren. Eric Vierneisel blockte zudem souverän einen Wurf, den Schnellangriff schloss Chris Flores mit einem Dreier ab. Als noch drei Minuten zu spielen waren, betrug der Rückstand nur noch sechs Punkte. Ein Frustfoul von André Spalke wurde vertretbar als unsportlich gewertet, was die Dresdner Spieler schon wie einen Sieg feierten. Anderthalb Minuten später hatten sie diesen dann auch unter Dach und Fach.
Die besten Schützen:
Uni-Riesen Leipzig: Jaroslav Tyrna (13), Christopher Flores, André Spalke (je 11), Eric Vierneisel (10).
Dresden Titans: Georg Dölle (18), Andrew Jones (16), Alexander Heide (11), Damon Smith (11).

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar