Bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim haben am Samstag die Leipziger Top-Sprinter erstmals ins Saisongeschehen eingegriffen. Dabei hatte die 100m-Abteilung besonderen Grund zur Freude. Martin Keller brachte zwei Siege mit nach Hause, während Roy Schmidt neue persönliche Bestzeit lief und sowohl im Einzel als auch in der Staffel die Norm für die U23-Europameisterschaft erfüllen konnte.

Mit seinem “Sturm”-Lauf von 9,99 Sekunden über 100m hatte Martin Keller vor zwei Wochen aufhorchen lassen. Das schürte die Spannung darauf, wie sich der Leipziger mit weniger Windunterstützung gegen die nationale Konkurrenz behaupten würde. Dies gelang ihm im ersten Saisonrennen durchaus erfolgreich. Mit einer kleinen Brise Rückenwind (+0,8) präsentierte er mit 10,24 Sekunden die schnellste Zeit des Tages und holte sich den Sieg. Pech im Glück: Nur eine hundertstel Sekunde fehlten Keller an seiner persönlicher Bestzeit.

Ähnlich gemischte Gefühle bescherte Martin Keller auch sein Einsatz mit der 4x100m-Staffel. Zusammen mit den Kollegen Kosenkow, Jakubczyk und Reus startete er mit Deutschlands Top-Staffel und siegte erwartungsgemäß. Mit ihrer Zeit von 39,19 Sekunden verfehlte die schnelle Truppe jedoch die WM-Norm (38,80 Sekunden) noch recht deutlich.

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Wie geschmiert lief es dagegen für Sprint-Kollegen Roy Schmidt. Dessen 10,39 Sekunden über 100m bedeuteten Platz 3 im Wettbewerb. Viel wichtiger aber: Es war eine neue persönliche Bestzeit (alt: 10,40 Sekunden), die außerdem erneut unter der Norm (10,42 Sekunden) für die bevorstehende U23-Europameisterschaft lag. Und Schmidt legte noch einen drauf: Auch mit der U23-Staffel des DLV (Rothes, Domogala, Schmidt, Erewa) war er schnell genug unterwegs (39,50 Sekunden), um die Normvorgabe (39,80 Sekunden) bequem zu unterbieten. “Das Leben kann so schön sein!”, jubelte der 21-Jährige via Facebook zufrieden in die Welt hinaus.

Den 110m-Hürden-Wettbewerb beendete der Deutsche Meister Alexander John als Zweiter. Im Finale musste er sich nur dem Offenburger Matthias Bühler beugen und warf dabei eine Zeit von 13,59 Sekunden in den Ring. Sein LAZ-Kollege und Deutscher Hallen-Meister Erik Balnuweit kam nicht im Ziel an. In der Mitte des Vorlaufs geriet er zu dicht an die Hürden, kam aus Takt und Gleichgewicht und konnte schließlich einen Sturz nicht mehr abwenden. Mit viel Körperbeherrschung verhinderte er dabei größere Verletzungen, trug allerdings eine Blessur am Fuß davon, wegen der er sicherheitshalber auf das B-Finale verzichtete. Knapp an einem Sturz vorbei schrammte im Vorlauf der dritte Leipziger Maximilian Bayer. Dennoch blieb der aus München an die Pleiße gewechselte Athlet unter der 14-Sekunden-Marke (13,93 Sekunden).

Bei den Frauen war mit Cindy Roleder nur eine Leipzigerin am Start. Im Vorlauf ließ sie sich mit 13,20 Sekunden noch Steigerungspotential offen. Im Finale brachte sie eine 13,04 auf die Uhr, die allerdings durch etwas zu starken Rückenwind (+2,5) aus der Saisonstatistik geweht wurde. Am Ende kamen die Olympia-Achte Beate Schrott (Österreich) und Nadine Hildebrand (Sindelfingen) vor ihr ein.

Alle Ergebnisse der Kurpfalz-Gala:
http://live.cktu.de/130525DEWHM

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