Die Stiftung Bürger für Leipzig feiert am Mittwoch, 11.9. um 17 Uhr den Saisonabschluss des Bürgersingen im Johannapark. Eine Stunde lang werden gemeinsam Volkslieder gesungen. Zum Abschluss der Saison bringen die Sängerinnen und Sänger oft etwas zum Picknick mit und verweilen noch gemeinsam auf der Wiese. Liederhefte gibt es vor Ort, der Eintritt ist wie immer frei.

Generationen singen zusammen

Viele Damen und Herren aus dem Kreis der Sänger gehören den älteren Semestern an. Sie hält das gemeinsame Singen gesund und fröhlich. Sie reisen zum Teil mit der S-Bahn an, einige bringen sich Stühle mit. Neue Freundschaften sind entstanden, gerade unter den älteren Damen leben viele allein und schätzen den unkomplizierten Rahmen des Bürgersingens.

Aber auch Familien mit kleinen Kindern nutzen zunehmend die Nachmittage unter freiem Himmel. Sie breiten die Decken aus, Kekse werden verteilt. Die Kinder hüpfen und singen mit, wenn „der Kuckuck und der Esel“ ihren Streit austragen.

Oft kommen auch Angehörige mit ihren betreuungsbedürftigen Kindern oder Eltern. Ob im Rollstuhl oder mit Blindenbegleitung, das Bürgersingen wurde immer mehr zum inklusiven Kulturerlebnis.

Repertoire mit Liedern von Clara Schumann

„Die fünfte Saison war durch die Kooperation mit dem Verein Leipziger Notenspur ein besonderes Jahr,“ blickt Geschäftsführerin Angelika Kell zurück. “Die Lieder von Clara Schumann einzustudieren, kostete zwar etwas Mühe, aber nun sind alle stolz, dass sie die Melodien beherrschen.“
Seit Mai waren wöchentlich jeweils zwischen 100 und 250 Gäste auf der Wiese. Musikpädagogin Gabriele Lamotte leitete den Chor an und begleitete ihn an der Gitarre.

Regen schreckt nicht ab

Während des heißen Sommers musste nur zweimal abgesagt werden, weil Starkregen drohte. Trotzdem trafen sich am vergangenen Mittwoch 80 Unerschütterliche und sangen einfach unter ihren Regenschirmen. Nach einer Stunde waren die Stimmbänder gestrafft – und der Regen vorbei.

Singen öffnet die Herzen für die Stiftung

Die Stiftung Bürger für Leipzig startete das Bürgersingen vor fünf Jahren, angeregt durch die Erfahrungen aus Halle. Dort singt die Bürgerstiftung Halle mit vielen Gästen auf der „Würfelwiese“.

„Für uns ist das Singen eine perfekte Gelegenheit, unsere Projekte vorzustellen, Stifterhonig oder das Saatgut Leipziger Mischung zu verkaufen,“ so Angelika Kell. „Mit dem Bürgersingen haben wir für die Stiftung Fans gewonnen, die vorher nichts von uns ahnten.“
Wiedersehen im Advent

„S’ist kein Abschied, kein Vergehn,“ heißt es in einem der Lieder von Clara Schumann. Das gilt auch für das Bürgersingen. Denn nach einer kleinen Pause treffen sich die Sängerinnen und Sänger im Advent an der Thomaskirche und singen Lieder zur Weihnacht.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar