Liebe ist eine Gebirgswanderung mit Höhen und Tiefen. Da ist es schön, wenn man von guten Wünschen begleitet wird. Die katholische Propstei lädt Liebende am Valentinstag zu einer Segensfeier ein. Vorbild der Liturgie ist der Valentinsgottesdienst der Kirchen in Erfurt. Dort kommen seit 2000 viele Paare zusammen, um zu feiern, dass sie sich gefunden haben und sich für den weiteren Weg stärken zu lassen. Nach der Andacht gibt es Wein und Baguette: Valentinstag, 19 Uhr in der Propstei am Rosental

Der Valentinstag geht dem Namen nach auf Bischof Valentin zurück, der heimlich christliche Paare getraut haben soll. Zur Strafe dafür soll er am 14. Februar 269 auf Befehl von Kaiser Claudius hingerichtet worden sein. Nach einer anderen Legende stärkte er während eines Sturmes den Zusammenhalt einer Schiffsmannschaft, was ihn später zum Patron befreundeter Menschen werden ließ. Es gibt aber auch eine nichtchristliche Herleitung des Festes. So wurden in Rom im Februar die Lupercalien gefeiert, Hauptfest von Faunus. Es war ein Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest. Der 15. Februar (also ein Tag später) war der dies februatus. Der Brauch wurde 494 als letztes Element des altrömischen Kultes aufgehoben.

Seit 1947 propagierten Floristenverbände in Frankreich, Belgien und in der Schweiz das Blumenschenken am Valentinstag. Schließlich breitete sich der Valentinstag als neues Fest in Deutschland aus. Die Kirchen entdecken erst in jüngerer Zeit das Fest neu: Zum ersten Mal wurde der Segnungsgottesdienst am Valentinstag des Jahres 2000 in Erfurt gefeiert. „Der Gottesdienst ist in Erfurt bekannt und akzeptiert“, resumiert der katholische Weihbischof Reinhard Hauke, der ihn als Dompfarrer entwickelt hatte. Gemeinden in anderen deutschen Städten und in Österreich und der Schweiz haben das Gottesdienstmodell übernommen.

Glasbausteinherz. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel

Der Höhepunkt des Gottesdienstes ist die Möglichkeit, sich persönlich segnen zu lassen. Darauf lassen sich auch Nichtchristen ein. „Jeder Mensch benötigt schließlich Zuspruch und Ermutigung“, so Hauke. Die Menschen spürten, dass ihnen der Segen Gutes wolle, ist seine Erfahrung. „Wir breiten die Hände über das Paar aus, bitten um Gottes Beistand und Schutz für die Partnerschaft und segnen den Mann und die Frau.“ Segensworte und Segensgeste seien aus sich verständlich, großer Erklärungen bedürfe es nicht.

Der Abend in der Leipziger Propsteikirche am Samstag steht unter dem Motto: “Lieben – leben ohne Verfallsdatum”. Im Anschluß an die Segnungsfeier treffen sich die Paare, um gemeinsam bei Wein und Baguette den Abend ausklingen zu lassen.

14. Februar 2015, 19 Uhr

Leipzig Propsteikirche St. Trinitatis (Röm.-Kath. Propsteikirche St. Trinitatis, Emil-Fuchs-Str. 5-7, 04105 Leipzig, Tel.: 0341 9800635, E-Mail: pfarramt@propstei-leipzig.de.

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