Der Venture Builder Synatix hat sein Portfolio um die Domain Versicherungen.de erweitert. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Hameln kaufte die hochkarätige Internetadresse aus der Insolvenzmasse der einstigen Leipziger Unternehmensgruppe Unister. Über den Kaufpreis vereinbarten die beteiligten Parteien Stillschweigen.

Unister war einst der neue Stern am deutschen E-Commerce-Himmel. Das Unternehmen wurde 2002 von Thomas Wagner in Leipzig gegründet und entwickelte bekannte Internetportale, wie beispielsweise auch „Ab-in-den-Urlaub.de“.

Schon 2010, nur acht Jahre nach Firmengründung, beschäftigte Unister etwa 1.700 Mitarbeiter und erzielte mehr als 220 Mio. Euro Umsatz. Zwischenzeitlich soll das Unternehmen knapp 40.000 Domains besessen haben, darunter Hochkaräter wie Kredit.de, Versicherungen.de, Fluege.de oder Geld.de.

Auf den kometenhaften Aufstieg folgte allerdings leider ein rapider Absturz. Unister geriet wegen zweifelhafter Geschäftspraktiken immer stärker in die Kritik. Die Staatsanwaltschaft ermittelte, Verantwortungsträger wurden angeklagt, Geschäftspartner wandten sich ab. Das Unternehmen geriet in Zahlungsschwierigkeiten.

Auf der Suche nach einem rettenden Kredit fiel Firmengründer Thomas Wagner im Jahr 2016 schließlich einem Millionenbetrug zum Opfer und kam kurz darauf unter mysteriösen Umständen ums Leben. Nur wenige Tage später, am 18. Juli 2016, meldete Unister Insolvenz an.

Ehemalige Unister-Domain ist „zentraler Baustein“

Versicherungen.de ist nicht die erste große Domain, die Synatix aus der Konkursmasse von Unister übernimmt. Schon 2017 sicherte sich das Hamelner Unternehmen die Adresse Kredit.de, die lange Zeit als teuerste Domain Deutschlands galt. Sie war 2008 für den damaligen Rekordpreis von fast 900.000 Euro in den Besitz von Unister übergegangen.

Durch den Erwerb von Versicherungen.de, die als letzte wertvolle Unister-Domain galt, bleibt Synatix auch weiterhin auf Wachstumskurs. Firmengründer und Geschäftsführer Fabian Simon erklärt, welche Bedeutung die Domain für sein Unternehmen hat: „Versicherungen.de komplettiert unser Fintech-Paket. Finanzieren, anlegen, versichern – bald können wir unseren Kunden all das aus einer Hand bieten.“

Mit der Marke KREDIT.DE sei man im Bereich Finanzierung bereits bestens aufgestellt, denn man deckt hier angefangen von Privatkredite über Baufinanzierungen im Prinzip die gesamte Bandbreite ab und zählt mittlerweile mit zu den größten deutschen Finanzvermittlern. Das Unternehmen ist nicht nur im Internet aufgestellt, es ist mit zahlreichen Geschäftsstellen – unter anderem in Leipzig und Dresden – sogar vor Ort für seine Kunden da.

Auch im Bereich Anlage positioniert sich der Hamelner Venture Builder zukunftssicher. Mit den Portalen Depot.de und Bausparvertrag.de fahre man dort zweigleisig, spreche ganz unterschiedliche Zielgruppen an. Und dass ein Vorstoß in den Bereich Versicherung zusätzliche Synergien freisetzen würde, sei intern bereits seit langem ein Thema. „In Zukunft werden wir in dieser Hinsicht deutlich aktiver sein“, stellt Simon klar. „Versicherungen.de ist ein zentraler Baustein unserer langfristigen Strategie.“

Persönliche Beratung und umfassender Service machen den Unterschied

Auf Versicherungen.de soll ein zeitgemäßes Vergleichsportal entstehen, das die Bedürfnisse der Kunden aufgreift. Welche Bedürfnisse das sind, davon hat der Synatix-Chef eine genaue Vorstellung: „Günstige Versicherungsangebote findet man auf zig Portalen. Die müssen und werden wir natürlich auch anbieten. Aber das allein reicht nicht. Heute wollen die Kunden individuelle Betreuung und umfassenden Service, am liebsten alles direkt online.“

Der Erfolg von KREDIT.DE scheint diese Einschätzung zu bestätigen. Denn auf unabhängigen Bewertungsportalen wie Trustpilot, wo Kunden ihre Erfahrungen mit Unternehmen schildern, erntet der Kreditvermittler Top-Noten. Erwartungsgemäß zeigen sich die Kreditnehmer dort erfreut über günstige Konditionen. Versicherungen.de soll nun an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen. Momentan befindet sich das Projekt noch in der Konzeptphase. Die Liveschaltung des neuen Portals ist erst für 2025 avisiert.

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