Es passierte mitten im frostigen Winter: Im Januar zerstörte ein Bauarbeiter mit schwerem Gerät bei Bauarbeiten im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs eine wichtige Fernwärmeleitung der Stadtwerke Leipzig, die unter den Gleisen lag. Eine provisorische Leitung versorgt zwar seitdem den Leipziger Norden mit Wärme. Aber die Reparaturarbeiten unter den Gleisen sind noch komplizierter, als die Stadtwerke Leipzig selbst befürchtet hatten.

Doch so langsam bekommen sie das aufwändige Sanierungsprojekt in den Griff. An der havarierten Fernwärmeleitung auf dem Gelände der Deutschen Bahn nahe der Berliner Brücke sind die Sanierungsarbeiten nach der Klärung umfangreicher technischer Fragen endlich wieder in vollem Gange.

Zunächst wurden zur Absicherung der Gleise, unter denen die beschädigte Fernwärmeleitung liegt, Schachtarbeiten durchgeführt. Danach wurde die zwischenzeitlich verfüllte Baugrube wieder geöffnet. Diese Arbeiten werden im Auftrag der Deutschen Bahn vorgenommen. Im dritten Schritt wurde das äußere Schutzrohr aus Beton weit genug geöffnet, um den Schaden an den darin liegenden Fernwärmerohren begutachten und den Reparaturumfang festlegen zu können.
Sicher ist bis jetzt die Zerstörung der Rücklaufleitung. Ob auch der Vorlauf ausgewechselt werden muss, wird sich bei der Inaugenscheinnahme erweisen, teilen die Stadtwerke mit. Die eigentlichen Arbeiten an dem beschädigten Rohr sowie der Rückbau des Provisoriums werden in der Verantwortung der Stadtwerke Leipzig ausgeführt.

Nach dem Bauzeitenplan sollen die Reparatur an der Havariestelle sowie der Rückbau bis Ende August 2012 abgeschlossen sein. Eine zuverlässige Versorgung mit Fernwärme ist während der Bauarbeiten weiterhin über die im Januar in einem Kraftakt hergestellte provisorische Leitung gesichert.
Die Arbeiten erfordern eine exakte Planung und eine umsichtige Vorgehensweise, betonen die SWL. Denn sie müssen bei laufendem Betrieb des Bahnverkehrs durchgeführt werden. Die Stadtwerke Leipzig sowie die Deutsche Bahn und die von ihr beauftragten Unternehmen arbeiten – so betont man – von Anfang an bei der technischen Lösung des Problems gut zusammen.

Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Bahn war am 19. Januar die Hauptfernwärmeleitung der Stadtwerke Richtung Norden so weit beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden konnte. Als Folge fiel zeitweilig die Fernwärme- und Warmwasserversorgung in Teilen von Möckern, Gohlis-Nord und Mockau aus. In einem großen Kraftakt gelang es dann innerhalb von nur vier Tagen, um die Havariestelle herum und unter der Berliner Brücke ein Provisorium zur Wiederherstellung der Fernwärmeversorgung in den betroffenen Stadtteilen zu errichten. Das Provisorium muss man sich wie einen riesigen Bypass vorstellen.

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