Der Leipziger Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen beteiligt sich am Samstag, den 19.03.2016, an den bundesweiten Aktionen zum „Equal Pay Day“. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienten Frauen im Jahr 2014 durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 79 Tage, vom 1. Januar bis zum 19. März 2016, dem „Equal Pay Day“, umsonst.

Mit einer Aktion am grünen Lastenfahrrad in der Petersstraße (Höhe Buchhandlung „Hugendubel“) wird auf diese Einkommensungleichheit aufmerksam gemacht. Um 13:00 Uhr schneiden dazu die grünen Abgeordneten Monika Lazar (MdB), Claudia Maicher (MdL) und Stadträtin Gesine Märtens symbolisch ein Stück Lohnunterschied aus einem Kuchen.

Claudia Maicher (MdL) lädt zudem am Samstag von 10:00 bis 12:00 Uhr zum Frauenfrühstück mit der langjährigen Vorsitzenden der GEW Sachsen, Sabine Gerold, in den GRÜNEN Raum am Kanal (Zschochersche Str. 59) ein, um mit Interessierten über die Situation von Frauen am sächsischen  Arbeitsmarkt zu diskutieren.

Die gute Nachricht, das Datum des Equal Pay Day ist in den letzten fünf Jahren jährlich einen Tag nach  vorne gerutscht. Fand der „Equal Pay Day“ im Jahr 2010 noch am 26. März statt, ist es in diesem Jahr schon der 19. März. Das bedeutet, dass  jedes Jahr die Entgeltlücke ein Stück weit geschlossen wurde.

Die schlechte Nachricht – erklärt Stadträtin Gesine Märtens – sei, dass sich die Entgeltlücke in den letzten fünf Jahren jährich nur um einen Tag bewegt hat. „Wenn  wir in diesem skandalösen Schneckentempo weiter machen, dann ist die  Entgeltlücke erst im Jahr 2094 Geschichte. Daher ist das  Entgeltgleichheitsgesetz mit klaren Regelungen, Überprüfungsmechanismen  und Sanktionen längst überfällig. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt  für alle Geschlechter!“, so die Stadträtin der Grünen.

Landtagsabgeordnete Claudia Maicher ergänzt: „Gerade Sorgearbeit wird mehrheitlich von Frauen erbracht und zu gering entlohnt. Dies ist ein Grund für die strukturelle Entgeltdiskriminierung, auch in Leipzig. Die bessere finanzielle Anerkennung von Betreuungs- und Pflegearbeit würde einen großen Schritt zu mehr Entgeltgerechtigkeit bedeuten. Infolge besserer finanzieller und gesellschaftlicher Anerkennung würde zudem die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit, etwa der Pflege von Familienangehörigen, befördert.“

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