Es waren nicht die Punkte gegen Magdeburg oder den HSV, die Trainer Christian Prokop wichtig waren. „Der Sieg heute war immens wichtig, ansonsten wäre der Auswärtssieg in Burgdorf oder einer der Siege gegen die Favoriten schon wieder im negativen Sinne ausgeglichen.“ Der Bergische HC wehrte sich allerdings mit Zähnen und Klauen und hätte bis weit in die zweite Hälfte hinein den Sieg ebenso verdient gehabt.

Schon die erste Viertelstunde machte deutlich, dass sich beide Teams nichts schenken würden. Die Gäste punkteten zuverlässig aus dem Rückraum, die Leipziger glichen immer wieder aus und hatten Probleme genau diese Rückraum-Angriffe zu unterbinden. Ab der 16. Minute wirkte das Angriffsspiel etwas fahrig, Ballverluste und technische Fehler brachten die Hausherren etwas um den Spielfluss. Es folgten einige Wechsel von Christian Prokop zum Beispiel auf der Kreisläufer-Position, wo Benjamin Meschke für Alen Milosevic übernahm. Ziemlich schnell machte sich dieser Wechsel bemerkbar, denn Meschke traf gleich zweimal gegen seinen ehemaligen Verein.

„Das war schon eine Genugtuung für mich, vier Tore zu erzielen. Aber es war wirklich kein leichtes Spiel und wir mussten echt kämpfen heute.“ Ein Lob für seinen Einsatz bekam er auch vom Trainer, der ihn zusammen mit Philipp Weber hervor hob: „Dass wir mit Alen und Bastian schon zwei Kreisläufer in der Defensive aufstellen, reduziert Benjamins Einsatzchancen, aber er hat es heute großartig gemacht und seine Chancen genutzt.“ Die Tiefe im Kader machte sich aber nicht nur was die Kreisläufer angeht bemerkbar, auch im Rückraum brachte die Rotation einen gewissen Erfolg.

Nicht nur über sieben Tore, auch nach Spielende durfte Philipp Weber jubeln Foto: Elmar Keil
Nicht nur über sieben Tore, auch nach Spielende durfte Philipp Weber jubeln Foto: Elmar Keil

Denn mit der vorgezogenen Abwehr mal im 5-1 in der zweiten Hälfte sogar oft im 3-3-Verbund taten sich die Leipziger phasenweise schwer und bekamen ihre Spielzüge nicht umgesetzt. Gäste-Trainer Sebastian Hinze war dennoch nicht ganz zufrieden mit diesen Maßnahmen: „Mit der 5-1 Verteidigung haben wir die Mitte in der ersten Halbzeit nicht so dicht gemacht, wie wir uns das vorgenommen hatten. In der zweiten Halbzeit lief es besser, aber was soll ich sagen, es hat nicht gereicht.“ Einzelaktionen oder kluge Abspiele auf die Außen mussten zu dieser Zeit die Lösung für Prokops Männer bringen. Das war nicht immer schön anzusehen, trug zudem zu dem Eindruck bei, die Solinger hätten zeitweise besseren Zugriff auf die stets enge Partie.

Maximal zwei Tore betrug der Unterschied bis zur 56. Minute. Ausgerechnet mit zwei Toren in Unterzahl setzten sich die Grün-Weißen ab, zuvor war ihnen in Überzahl kein Treffer gelungen. Die 3690 Zuschauer standen in dieser aufregenden Schlussphase und stärkten ihrer Mannschaft sichtlich den Rücken. Die DHfK Verantwortlichen mögen sich an das Spiel bei den Füchsen Berlin erinnert haben, als sie ebenso wie der sonntägliche Gegner bis wenige Minuten vor Schluss mithielten. Diesmal allerdings standen sie als Sieger da und zollten dem Publikum für die Unterstützung verbal Beifall.

Am Nikolaustag steht das nächste Heimspiel an, zu Gast ist dann die HSG Wetzlar.

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