Für die Folge "Die Reptilien-Mafia" ist die ZDF-Umweltdokumentation "planet e." beim ersten Umweltfilmfestival in Abu Dhabi ausgezeichnet worden. Ein Biologe des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), Dr. Mark Auliya, begleitete als Artenschutzexperte diese Fernsehreportage. Sie zeigt anhand von eindrucksvollen Beispielen in Südostasien/Neuguinea und Europa die Problematik des Handels mit lebenden Reptilien.

Der Dokumentarfilm setzte sich beim ersten internationalen Umweltfilmfestival in Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate in der Kategorie “Filme unter 30 Minuten” gegen elf weitere Produktionen aus Asien, Afrika und Europa durch. “Eine beeindruckende Rechercheleistung unter Einsatz von Leib und Leben”, urteilte die internationale Festivaljury.

In der 30-minütigen Dokumentation zeigt das ZDF die geheimen Handelsrouten geschmuggelter Reptilien. Sie deckt Lücken im Kontrollsystem auf, die trotz nationaler und internationaler Regularien sowie spezieller Auflagen in den jeweiligen Export- und Importländern international (illegal) genutzt werden, um an besonders beliebte Arten zu gelangen. Zusammen mit UFZ-Artenschutzexperte Dr. Mark Auliya reiste das Filmteam dabei im September 2011 von West-Papua über Jakarta, Bangkok und München bis ins westfälische Hamm, wo die größte Reptilien-Messe der Welt stattfindet.Seit mehr als 15 Jahren beschäftigt sich Mark Auliya mit dem globalen Handel von Reptilien. Der Handel mit lebenden exotischen Reptilien für den Terrarienmarkt ist nach wie vor sehr lukrativ. Nicht selten werden Arten – es handelt sich zumeist um seltene, geografisch isolierte Arten, die zudem streng geschützt sind und einem totalen Handelsverbot unterliegen – für Tausende von Euro auf dem Weltmarkt verkauft. Die Handelsstruktur, die diesem Gewerbe zugrunde liegt, ist oftmals über viele Regionen verteilt, ebenso die Aufenthaltsstationen von wild gefangenen Reptilien. Das Geschäft mit Wildfängen jeglicher Arten bleibt problematisch. International werden Wildfänge nicht selten ganz offiziell als Nachzuchten in den Weltmarkt geschleust. Denn mit einem Wildfang lässt sich leider immer noch schneller Geld verdienen als mit der zeitaufwändigen und kostenintensiven Nachzucht. Vielen sogenannten “Reptilienzuchtfarmen” in den Exportländern fehlt zudem die Expertise, bestimmte Arten nachzuzüchten.

Besonders problematisch wird dieses Geschäft mit Wildtieren dann, wenn der Handel endemische Arten gefährdet. So sind insbesondere im indonesischen Archipel viele Arten nur auf ganz bestimmten Inseln verbreitet. Die globale Terrarienszene hat es vor allem auf die Waran- und Riesenschlangenarten abgesehen, die eine enorme Artenvielfalt in diesem geografischen Raum aufweisen.

Quelle: UFZ / Susanne Hufe

www.ufz.de

http://planete.zdf.de

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