Doppelter Erfolg für die Wissenschaft in Sachsen: Zwei in Leipzig forschenden Wissenschaftlern wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) je einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten Preise aus dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm verleihen. Das hat am Donnerstag, dem 11. Dezember, der Hauptausschuss der DFG entschieden.

Die Preissumme wird über einen Zeitraum von sieben Jahren an Professor Dr. Christian Doeller vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig und an Professor Dr. Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig vergeben.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagt dazu: „Dieser Preis der DFG ist der wichtigste Forschungsförderpreis in der deutschen Wissenschaft. Ich gratuliere Professor Doeller und Professor Krause sehr herzlich zu diesen Preisen und damit der Anerkennung ihrer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit. Dass zwei von zehn Preisen des Leibniz-Programms in den Freistaat gehen, sehe ich auch als eine Würdigung der Forschungsbedingungen am Wissenschaftsstandort Sachsen.“

Die Preisträger

Christian Doeller (Jahrgang 1973) erhält den Leibniz-Preis 2026 für seine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Kognitiven Neurowissenschaften und Psychologie. Seine zahlreichen hochkarätigen Entdeckungen betreffen die neuralen Grundlagen und die Struktur des menschlichen Denkens. Doeller gilt als der renommierteste Forscher auf dem Gebiet der menschlichen neuronalen Raumkognition und gehört zu den führenden Gedächtniswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.

2018 wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig berufen. Seitdem leitet er dort die Abteilung Psychologie. Zugleich ist er Honorarprofessor für kognitive Neurowissenschaften des Lernens und des Gedächtnisses an der TU Dresden und Honorarprofessor für Lern- und Gedächtnispsychologie an der Universität Leipzig. Seit 2023 ist Doeller Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Johannes Krause wird ausgezeichnet für seine hervorragenden Beiträge zur Alte-Pathogen-Genomik, mit denen er Ursprung, Ausbreitungswege und Evolution historischer Infektionserreger und -krankheiten biomolekular rekonstruiert und damit natur- kulturwissenschaftliche Fragestellungen eng verzahnt hat.

Krause (Jahrgang 1980) hat eine evidenzbasierte Grundlage für die Geschichte von Seuchen geschaffen. Er liefert datierte, geographisch verortete Erregervarianten, schafft entscheidende Voraussetzungen für die Verknüpfung mit kulturwissenschaftlichen Quellen und hilft so zu erklären, warum, wann und wie Pandemien Gesellschaften trafen.

Seit 2020 leitet er die Abteilung Archäogenetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Die Universität Leipzig bestellte ihn im Jahr 2025 zum Honorarprofessor für Archäogenetik.

Das Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm

Ziel des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms ist es, die Forschungsmöglichkeiten der Preisträgerinnen und Preisträger zu erweitern und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen zu erleichtern. Den ausgewählten Forschenden werden die Mittel aus dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm ohne Antrag bewilligt. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich und die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt.

Zwei Leibniz-Preisträgerinnen und zehn Leibniz-Preisträger haben nach der Auszeichnung mit dem wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland auch den Nobelpreis erhalten.

Es handelt sich um: 1988 Professor Dr. Hartmut Michel (Chemie), 1991 Professor Dr. Erwin Neher und Professor Dr. Bert Sakmann (beide Medizin), 1995 Professorin Dr. Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin), 2005 Professor Dr. Theodor W. Hänsch (Physik), 2007 Professor Dr. Gerhard Ertl (Chemie), 2014 Professor Dr. Stefan W. Hell (Chemie), 2020 Professorin Dr. Emmanuelle Charpentier (Chemie) und Professor Dr. Reinhard Genzel (Physik), 2021 Professor Dr. Benjamin List (Chemie), 2022 Professor Dr. Svante Pääbo (Medizin) sowie 2023 Professor Dr. Ferenc Krausz (Physik).

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