Alles wird teurer. Das bekommen jetzt auch Leipzigs Karnevalisten zu spüren. Denn für ihren Rosensonntagsumzug in diesem Jahr bekommen sie ein paar saftige Rechnungen, mit denen sie so nicht gerechnet haben. Jetzt brauchen sie dringend die Unterstützung aller, die nach der langen Corona-Pause wieder einen Umzug durch die Leipziger Innenstadt erleben wollen.
Dabei stehen Leipzigs Karnevalisten schon in den Startlƶchern und sind dabei, die Strecke für den 24. GroĆen Leipziger Rosensonntagsumzug zu ebnen. Die Anmeldungen für den Umzug sind gut angelaufen, es herrscht viel Vorfreude, endlich wieder beim StraĆenkarneval in Leipzig dabei zu sein, teilt das Fƶrderkomitee Leipziger Karneval e.V. mit.
Massive Kostensteigerung sorgt für Probleme
Aber schon zu Beginn der Vorbereitungen, nachdem die ersten Kosten für Stadtreinigung, SanitƤtsdienst, StraĆenabsicherung, Bühne usw. ins Haus geflattert sind, stehen alle Signale auf āRotā. Mit den enorm gestiegenen Kosten kann das Fƶrderkomitee Leipziger Karneval e.V. den Rosensonntagsumzug nicht mehr stemmen.
āWaren in den Jahren vor Corona noch ungefƤhr 13.000 Euro zur Absicherung des Umzuges fƤllig, so belaufen sich die Kosten im Jahr 2023 auf ca. 18.000 Euroā, sagt Steffen Hoffmann, PrƤsident des Fƶrderkomitees Leipziger Karneval e.V. āDas ist eine Summe, die der Leipziger Karneval nicht erwirtschaften kann, zumal die GroĆveranstaltung in der City ohne jegliche Eintrittsgelder erfolgt.ā
Dabei ist ihm sehr wohl bewusst, dass Leipzig nicht Kƶln ist und Karneval hier nicht die Rolle spielt wie am Rhein. Trotzdem kann das Fƶrderkomitee darauf verweisen, dass die ersten karnevalistischen Umtriebe in Leipzig bereits im 15. Jahrhundert erwƤhnt sind.
Karneval – Tradition auch in der Messestadt Leipzig
āKarneval in der altehrwürdigen Messestadt ist also keine Erfindung von Neukarnevalisten der Gegenwart, nein, er ist ein uralter Brauch und gehƶrt ebenso zur Brauchtumspflege wie all die anderen sƤchsischen BrƤuche unserer Regionā, betont das Fƶrderkomitee Leipziger Karneval e.V. seine Haltung zur Tradition.
āNun ist die MentalitƤt der Sachsen natürlich eine ganz andere als die der RheinlƤnder, aber genauso wie es in Kƶln Tausende von āKarnevalsmuffelnā gibt, so gibt es hier an PleiĆe eben auch Tausende Karnevalsfans und darüber hinaus auch zahlreiche Einwohner, die den Karneval einfach erleben wollen. Das zeigen alljƤhrlich die zahlreichen Veranstaltungen der Leipziger Vereine und aus dessen Umland. Nicht zu vergessen der inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und beliebte studentische Fasching.ā
Als der Hƶhepunkt eines jeden Jahres gestaltet sich seit dem Jahr 2000 der GroĆe Leipziger Rosensonntagsumzug mit der Verleihung der Goldenen Rose, einer Auszeichnung, die es nur im Leipziger Karneval gibt. PreistrƤger wie Fips Fleischer, Manfred Uhlig, OBM Dr. Hinrich Lehmann-Grube, Jürgen Harth, Sebastian Krumbiegel oder auch der Thomanerchor u.v.a. nahmen diese Auszeichnung als besondere Anerkennung um Verdienste für Leipzig mit Stolz und Dankbarkeit entgegen.
Aufruf zu Spenden
Tausende Leipzigerinnen und Leipziger sowie GƤste der Stadt haben in den Vorjahren mit unendlich viel Lebensfreude und Frohsinn diesen Tag in Leipzig gefeiert und warten darauf, dass es in diesem Jahr erneut den Rosensonntag in Leipzig gibt.
āIn unseren Vereinen tanzen eine Vielzahl an Kindern und Jugendlichen, die sich auf den Umzug und auf ihren Bühnenauftritt auf dem Leipziger Markt freuenā, berichtet Lƶwin Leila, das Oberhaupt der Leipziger Karnevalisten.
āWer uns unterstützen und somit den 24. GroĆen Leipziger Rosensonntagsumzug mƶglich machen mƶchte, kann sich unter www.leipziger-karneval.de informieren oder direkt spenden unter www.99funken.de/leila-helauā.
Es hängt also viel von der Unterstützungsbereitschaft Leipziger Karnevalsfreunde ab, ob am 19. Februar 2023 die Karnevalisten durch die Leipziger Innenstadt ziehen können.
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