Auch wenn die jüngste Allgemeinverfügung der sächsischen Staatsregierung ab Herbst wieder Konzerte und Fußballspiele mit Publikum mit entsprechenden Auflagen erlaubt, wird die Diskussion weitergehen, was man an Publikumsveranstaltungen vernünftigerweise in Corona-Zeiten tatsächlich durchführt. Vielleicht wird sich unser Konzerterleben tatsächlich deutlich ändern. Vielleicht so, wie es der Notenspur Leipzig e.V. jetzt mit seinem nächsten Projekt am Sonntag, 2. August, probiert.

Nach der erfolgreichen Durchführung der 1:1 Konzerte im Juni nimmt der Notenspur Leipzig e. V. sein nächstes Projekt in Angriff: die alljährlich unter einem bestimmten Motto stattfindende Notenrad-Tour. Am Sonntag, 2. August, wird es um das Thema Orgeln gehen und der Notenspur-Verein hat sich – neben dem mitveranstaltenden ADFC – einen anerkannten Orgelspezialisten ins Boot bzw. aufs Rad geholt – den Kantor und Organisten der Leipziger Taborkirche, Andreas Mitschke.

„Die Leipziger Notenspur bündelt regional spartenübergreifend Kultur und Kunstaktivitäten. Kulturelle Nischen mit energieschonenden Freizeitaktivitäten wie dem Radfahren zu verbinden, finde ich äußerst reizvoll, da es neben einer Entschleunigung auch etwas für die körperliche Gesundheit bringt und das eigene regionale kulturelle Bewusstsein schärft. Außerdem tut es gerade momentan recht gut, gemeinsame Aktivitäten mit anderen Menschen durchführen zu dürfen“, begründet er seine Motivation zur Zusammenarbeit mit dem Notenspur-Verein.

Auf einer insbesondere durch seine Länge von etwa 60 km sportlich anspruchsvollen Radtour werden drei besondere Orgeln in Leipzig und Umgebung vorgestellt und natürlich auch gespielt:

Als erstes die jüngste der drei, die Orgel der Emmaus-Kirche Sellerhausen: Die Orgel mit 2 Manualen und Pedal mit 32 Registern schuf im Jahr 1900 Richard Kreutzbach (1839–1903) aus Borna. Später wurde sie leicht erweitert und umfasst jetzt 3 Manuale und Pedal mit 33 Registern.

Weiter geht es mit dem Rad zur Stadtkirche nach Naunhof. Die dortige Orgel mit zwei Manualen und Pedal mit 21 Registern wurde 1882 erbaut von Friedrich Ladegast (1818–1905) aus Weißenfels. An der letzten Station wird die älteste spielbare sächsische Orgel erklingen, die in der Wehrkirche in Pomßen steht, mit einem Manual und Pedal mit 12 Registern Sie wurde 1671 erbaut von Gottfried Richter aus Döbeln.

Zurück geht es dann von Pomßen über den Störmthaler See nach Leipzig. Weniger geübte Radfahrer haben die Möglichkeit, den Regionalverkehr z. B. ab Belgershain oder Großpösna nach Leipzig zu nutzen, damit verkürzt sich die Rad-Strecke auf ca. 35 km.

Spannende Geschichten und großartige Musik begleiten die Radler den ganzen Tag. Damit alle auf den schönsten Wegen und sicher das Ziel erreichen, haben ADFC-Tourleiterin Martina Kiesgen-Millgramm und Notenspur-Vorstandsvorsitzender Werner Schneider die Strecke zusammen getestet. Die Route führt weitgehend abseits der großen Straßen. „Für das Picknick haben wir einen besonders schönen und symbolträchtigen Ort gefunden: das Gelände um die Radfahrerkirche Erdmannshain,“ freut sich Schneider.

Was man wissen muss zur Notenrad-Orgeltour: Abfahrt ist am Sonntag, 2. August, 11 Uhr, vom Augustusplatz (vor dem Augusteum). Dort werden ab 10:30 Uhr maximal 50 Teilnahmekarten verkauft (5 Euro/erm. 3 Euro/Kinder und Schüler frei). Rückkehr gegen 19 Uhr.

Teilnehmer müssen sich mit ihren Kontaktdaten registrieren. Bitte die Mund- und Nasenbedeckung nicht vergessen. Wie immer wird es unterwegs ein Picknick geben, dafür müssen Lebensmittel und Getränke selbst mitgebracht werden. Es gibt keine Kaufmöglichkeit.

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