Endlich, sagt sich so mancher Opernliebhaber. Endlich gibt es Opernerlebnisse in Leipzig auch wieder in Präsenz zu erleben. Und am 9. Juli bekommt man sogar eine nagelneue Oper zu sehen: die Auftragskomposition „Paradiese“ nach einem Libretto des Schriftstellers Hans-Ulrich Treichel mit der Musik von Gerd Kühr.

Worum geht es in „Paradiese“?

Die Oper erzählt die Initiationsgeschichte eines jungen Mannes namens Albert vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Schauplatz ist die Stadt Berlin. Paradigmatisch für die einzelnen Stadien, die uns ins Westberlin der 70er Jahre, in eine mythologische Zeit auf dem deutsch-deutschen Niemandsland der Pfaueninsel, in die Westberliner Theaterszene der Vorwendezeit und schließlich in die Jahre nach der Wende führen, stehen vier Frauenfiguren: Lise, Studentin der Politologie, Friederike, Studentin der Zahnmedizin, Marie, Schauspielerin, und Anna, eine junge Frau aus Ostberlin.

„Die Musik ist ein stetig strömender Fluss inmitten des unsicheren Netzes von Zeit und Ort. Sie gibt Stabilität, verschafft Kontinuität und stellt dadurch in gewissem Sinne eine Art Zeitlosigkeit her.“ So beschreibt der Komponist Gerd Kühr die Musik zu seiner Uraufführung nach einem Libretto des Schriftstellers Hans-Ulrich Treichel, der unter anderem auch schon als Librettist für Hans Werner Henze gearbeitet hat. Insofern ist die Musik auch gewissermaßen der rote Faden durch die vieraktige Oper, in der die Gegenwart und Vergangenheit der Stadt Berlin in teils zeitgeschichtlich-realistisch, teils psychedelisch-surreal erzählten Szenen ineinanderfließen.

Regie führt Barbora Horáková im Trio, an ihrer Seite Aida-Leonor Guardia (Bühne) und Eva Butzkies (Kostüme). Die musikalische Leitung hat Ulf Schirmer. Es spielt das Gewandhausorchester.

Achtung: Begrenztes Platzangebot!

Im Opernhaus werden – reduziert entsprechend der aktuellen Abstimmung mit dem Gesundheitsamt – derzeit 563 Plätze (von 1.243) angeboten. Maskenpflicht und sonstige Hygieneregelungen können aktuell online oder beim Besucherservice abgefragt werden. Für jede gekaufte Karte wird Name und Adresse abgefragt, das Ticket wird also personalisiert. Das flexible Buchungssystem der Oper ermöglicht automatische Abstandsberechnungen um Paar- und Gruppenbuchungen herum, sodass kein Schachbrettmuster notwendig ist.

„Paradiese“, Uraufführung am 9. Juli, 19:30 Uhr. Zwei weitere Aufführungen sind für den 10. Juli um 19 Uhr und den 11. Juli um 18 Uhr angesetzt.

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