Erstmals ist am 31. Januar und 1. Februar die in Berlin lebende polnische Künstlerin Agata Siniarski in der Schaubühne Leipzig zu erleben. Mit der Produktion „null&void“ setzt die Schaubühne Lindenfels ihre Reihe mit Arbeiten internationaler Performancekünstler/-innen fort. Katastrophen können passieren. Kriege aber sind menschengemacht. Trotzdem beeinflussen sie das Schicksal des Planeten in seiner Gesamtheit.
Agata Siniarska nähert sich diesem Thema aus ungewohnter Perspektive. In ihrer Soloarbeit, die sie nach eingehender Recherche konzipiert hat, bezieht sie ganze Landschaften mit ein, die Realität von Tieren, Pflanzen und unbelebter Materie. Sie will auf deren vernachlässigte Stimmen hören.
Im Zentrum von „null&void” steht daher die Frage, wie das möglich ist: Wie können menschliche Körper transhumanes Verständnis entwickeln? Wie lassen sich Organe nutzen und weiterentwickeln,
um mehr zu sehen, intensiver zu spüren, anders zu denken?
Agata Siniarska arbeitet auf dem Gebiet der erweiterten Choreografie. Sie platziert ihre Praxis zwischen dem, wie wir über die Welt denken und wie wir uns in ihr bewegen. Es ist ein Ort, an dem Körperbewusstsein auf soziales Engagement trifft – zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht menschlichen Körpern. Agatas aktuelle Recherche beschäftigt sich mit der Idee eines Anthropozän-Museums, mit Multi-Spezies-Archiven in Zeiten von Krieg und Aussterben sowie mit verschiedenen menschlichen und nicht-menschlichen Allianzen.
Die Künstlerin wurde in Polen geboren und lebt in Berlin. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Kontexten in ganz Europa gezeigt, darunter Gessnerallee Zürich, Kultursymposium Weimar, Tanznacht Berlin, Impulse Festival Mülheim, Biennale Lyon, Kaaitheater Brüssel und Festival Tanz Im August. Neben Performance und Choreografie hat Agata vor kurzem eine Reise durch die Underground-Musikszene begonnen und spielt als Tatari zusammen mit der Noise-Punk-Band rat milk.
Produktion: Agata Siniarska | Koproduktion: Tanz Im August / HAU Hebbel am Ufer Berlin, Cross Attic Prag, Partners in Craft
Mitveranstalter des Gastspiels ist das Adam-Mickiewicz-Institut im Rahmen des internationalen Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2025.
„null&void“: Freitag, der31. Januar, und Samstag, der 1. Februar, jeweils 20 Uhr im Ballsaal der Schaubühne Lindenfels.
Tickets in der Schaubühne, online über www.schaubuehne.com und an allen Reservix-VVK-Stellen: 15 / 10 (erm.) Euro.
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