Antonia und Margherita beschließen, aufgrund der ständig steigenden Lebensmittelpreise, proletarisch einzukaufen, d. h. die eine Hälfte der Waren zu bezahlen und die andere Hälfte so mitgehen zu lassen. Zu Hause angekommen, müssen sie die Sachen verschwinden lassen, denn Antonias Mann Giovanni zieht es als linker Law & Order-Gewerkschafter eher vor zu verhungern, als auch nur ein Reiskorn zu klauen. Ein höchst aktueller Stoff, den Dario Fo und Franca Rame hier dramatisiert haben und den die Cammerspiele nun im Sommertheater im Theatergarten des Neuen Schauspiels zeigen.
Die Frauen transportieren die heiße Ware unter ihren Röcken und geben vor, schwanger zu sein. Inzwischen ist auch die Polizei auf die Aktion aufmerksam geworden und durchsucht sämtliche Wohnungen der Nachbarschaft. Dabei fällt ihnen auf, dass das gesamte Viertel plötzlich schwanger zu sein scheint.
In ihrer Not, die Lebensmittel vor den Gesetzeshütern geheim zu halten und vor den Ehemännern verschwinden zu lassen, beschließen sie, die heilige Eulalia um Hilfe anzuflehen.
Eine rasante kapitalismuskritische Farce des Nobelpreisträgers Dario Fo über explodierende Inflationsraten, Wirtschaftskrisen und neoliberale Sparpolitik als Maßnahme zur Entpolitisierung der Arbeiterklasse. Das Stück ist eine hochkomische Mischung aus sozialistischer Utopie und italienischem Volkstheater mit Musik, falschen Bäuchen, echten Schnurrbärten, akademischen Proletariern und proletarischen Einkäufern.
„Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo und Franca Rame. Deutsch von Peter O. Chotjewitz
Premiere der Cammerspiele ist am Mittwoch, 9. Juli, um 19:30 Uhr im Theatergarten Neues Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29)
Weitere Termine: 10. und 11., 15. bis 19. und 23. bis 27. Juli jeweils 19:30 Uhr.
Eine öffentliche Generalprobe gibt es am 8. Juli um 19:30 Uhr
Schauspiel: Anna-Karoline Schiela, Ralf Donis, Verena Noll, Felix Kerkhoff & Georg Herberger
Regie: Thomas Deubel
Dramaturgie: Christian Hanisch
Regieassistenz: Mona Schubert
Produktionsassistenz: Elea Charlotte Vothel
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