Über Kunst lässt sich trefflich streiten. Die bunten Linien und Schriftzüge, mit denen Sebastian S. (26) am 25. März 2010 Fassaden in der Dürrenberger Straße und ein Wartehäuschen am Bahnhof Lindenau verziert haben soll, waren für die Eigentümer schlichtweg Schmierereien. Deren Urheber war schnell gefasst. Das Amtsgericht verurteilte ihn am Donnerstag zu einer Geldstrafe.

Pech für Sebastian S., dass er eine Sprühdose dabei hatte, als er in der Nähe seiner Kunstwerke von der Polizei kontrolliert wurde. Die Beamten bemerkten auch blaue und grüne Farbreste an seinen Fingern. Der Leipziger versuchte sich herauszureden: “Ich hab die Dose gefunden und mitgenommen.” In seinem Beutel soll sie dann unvermittelt Farbe versprüht haben. Dummerweise war das Tascheninnere sauber, während das Haltestellenhäuschen Anhaftungen im selben Farbton aufwies. “Ich weiß, dass ich nichts gemacht habe”, beteuerte der Angeklagte seine Unschuld.

Richterin Bettina Zander machte kurzen Prozess. Sebastian S. soll zur Strafe 600 Euro zahlen. Außerdem wird er voraussichtlich den entstandenen Schaden von 150 Euro ersetzen müssen. Pech gehabt: Hätte er sich vor der Verhandlung einsichtig gezeigt, wäre er mit einer Verwarnung davon gekommen.

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