Zehn Wochen nach seiner Geburt ist der kleine Schneeleopard (Uncia uncia) am Freitag, 7. September, im Zoo Leipzig auf den Namen Askar getauft worden. Der Vorschlag von Familie Knorrn aus Leipzig hatte sich zuvor gegen mehr als 1.100 eingesandte Ideen durchgesetzt. Die beiden Namensgeber haben an der Taufe des Jungtieres teilgenommen. "Das ist ein einzigartiges Erlebnis, schließlich gibt man einem Schneeleoparden nicht alle Tage einen Namen", sagen Andrea und Uwe Knorrn.

Neben dem Namen hat der Nachwuchs von Laura (geb. 30. April 2001) und Onegin (geb. 20. April 2003) am Freitag auch seine erste Impfung und Wurmkur bekommen. “Diese ist deshalb wichtig, weil sie das Jungtier gegen die bedeutendsten Katzenkrankheiten schützt”, erklärt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard. Eine zweite Impfung folgt in etwa vier Wochen.

Die Zeit, in der das Jungtier mit seiner Mutter zurückgezogen in der Mutterstube verbracht hat, ist damit auch vorüber. Das Jungtier entwickelt sich entsprechend seines Alters sehr gut und folgt seiner Mutter. Aus diesem Grund haben Besucher ab sofort die Möglichkeit, Askar selbst zu beobachten, wenn er gemeinsam mit Laura das Außengehege erkundet.

Eine gute Gelegenheit, den Nachwuchs in Augenschein zu nehmen, bietet sich am Samstag, 8. September: Um 10 Uhr startet zum 15. Mal das K!DZ- Riesenkinderfest zugunsten der Uni-Kinderklinik Leipzig. Alle kleinen und großen Besucher erwartet eine bunte Bühnenshow. Besondere Highlights sind der Auftritt von Benjamin Blümchen mit seiner Show “Törööö im Zoo” sowie die Zootier-Parade – angeführt von Lama Horst. Kinder bis 14 Jahre erhalten kostenfreien Eintritt zu K!DZ.

Was offen blieb, war die Frage: Was bedeutet eigentlich Askar? Fast jede Namenstaufe im Zoo hat einen Hintersinn. Mal bekommt ein Tier aus Afrika einen afrikanischen Namen mit der Bedeutung Tiger, Löwe oder Mut. Mal passiert ähnliches mit tapferen Tieren aus Indien.

Askar ist ein beliebter kirgisischer Vorname, weiß Maria Saegebarth, Pressereferentin des Zoos Leipzig, zu erzählen. Aber mehr haben die Knorrns auch auf ihrer Einsendung nicht verraten. Also ab ins Internet und suchen. Die ersten Seiten füllt der ehemalige Staatspräsident Kirgistans, der 2005 zurücktreten musste: Askar Akajew. Das war nach der sogenannten “Tulpenrevolution”. Damals musste noch ein Askar zurücktreten: Askar Chingizovich Aitmatov, der Außenminister.

Fündig wird man auf der Website “Lederhosen und Kalpaks”, auf der Martin Fluch auch ein paar sprechende kirgisische Vornamen erklärt. Und Askar ist ein solcher sprechender Vorname. Nach Martin Fluch: “Schneeberg; gemeint ist der höchste, mit Schnee bedeckte Berg”. Was einen dann natürlich mehrfach an den 2008 verstorbenen Schriftsteller Tschingis Aitmatow erinnert und seinen letzten imposanten Roman “Der Schneeleopard”. Der sich auch um das dreht, was der oben erwähnte Askar Akajew in Kirgisien angerichtet hat. Und hätten wir den Roman jetzt zur Hand, könnten wir nachschauen, ob der Name Askar drin vorkommt.

www.zoo-leipzig.de
www.lederhosenundkalpak.de/kirgisische-vornamen.html

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