Dramatische Tage liegen hinter dem Zoo Leipzig. Am 19. September feierte man den ersten Spaziergang der beiden jungen Etoscha-Löwen – zehn Tage später waren sie ausgebrochen, irrten durchs Zoogelände und einer – Motshegetsi – wurde am Ende erschossen. Das scheinbar so sichere Löwengehege hatte sich als nicht sicher erwiesen. Jetzt wird umgebaut, hieß es am Mittwoch, 2. November, im Zoo.

Denn wenn man wieder Löwen im Freigelände zeigen will, muss die Außenanlage sicher gemacht werden. Hinter den aufgestellten Bauzäunen an der Löwensavanne im Zoo Leipzig wird ab dieser Woche intensiv gearbeitet.

Seit dem Ausbruch der beiden Etoscha-Löwen vor vier Wochen haben die Verantwortlichen im Zoo Leipzig mit Hochdruck an der Zukunft der Löwenhaltung gearbeitet, erläuterte Zoodirektor Dr. Jörg Junhold am Mittwoch. Jetzt werden die Pläne umgesetzt: Der Wassergraben wird auf mindestens acht Meter verbreitert. Zusätzlich wird an der besucherseitigen Wand des Grabens eine Stangenkonstruktion errichtet, die mit einer Höhe von 1,30 bis 1,50 m Höhe als vertikale Barriere dienen soll.

Rund 80.000 Euro werden die Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kosten. Der Freundes- und Förderverein des Zoos Leipzig hat sich bereit erklärt, die Finanzierung der Arbeiten kurzerhand zu übernehmen, die bis Mitte Dezember abgeschlossen sein sollen. Den Scheck überreichte am Mittwoch Michael Weichert, Präsident des Freundes- und Fördervereins.

Michael Weichert überreicht die Spende an Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Foto: Zoo Leipzig
Michael Weichert überreicht die Spende an Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Foto: Zoo Leipzig

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„Wir wollten unserem Zoo in dieser Ausnahmesituation schnell und unkompliziert helfen und die ungeplante Investition übernehmen. Gemeinsam mit den Leipzigern möchten wir für die Leipziger und ihre Gäste dafür Sorge tragen, dass die Löwensavanne wieder in Betrieb gehen und die moderne Löwenhaltung fortgesetzt werden kann. Schließlich hat unser Verein zwei Drittel der damaligen Bausumme getragen“, erklärte er.

Löwe Majo, der nach dem Ausbruch und dem Verlust seines Bruders hinter den Kulissen versorgt wurde, zeigt sich den Besuchern seit einigen Tagen wieder in der einsehbaren Höhle. Und er soll auch wieder Gesellschaft bekommen. Bereits in den nächsten Wochen soll voraussichtlich eine zweieinhalb Jahre alte Löwin aus einem französischen Zoo in den Zoo Leipzig kommen. Ziel ist es, je nach Fortschritt der Eingewöhnung, die Löwin schnellstmöglich mit Majo zusammenzubringen.

„Neben den Umbaumaßnahmen liefen auch die Anstrengungen, ein weiteres Tier nach Leipzig zu holen, auf Hochtouren, um den jungen Löwen nicht länger als notwendig allein halten zu müssen“, erklärt Prof. Jörg Junhold. „Wir sind froh, für die baulichen und zoologischen Erfordernisse Lösungen gefunden zu haben und setzen diese schnellstmöglich um.“

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