Das Bedürfnis nach Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Das schließt auch Unternehmer nicht aus, die ihr Hab und Gut schützen müssen und auch wollen und hierfür Sicherheitsfirmen engagieren. Doch auch im öffentlichen Bereich gibt es zahlreiche Einsatzgebiete für die Sicherheit der Menschen.

Objekt- und Wachschutz für Unternehmen

Unternehmen gehen immer öfter dazu über, Fremdfirmen mit dem Objekt- und Wachschutz zu beauftragen. Dies bedeutet zwar teilweise höhere Kosten für die Firmen, sichert aber zu, dass auch bei Ausfällen durch Krankheit und Urlaub immer eine Kraft im Einsatz ist.

Bei kleineren Unternehmen fallen unter die Kosten fürs Wach- und Sicherheitsgewerbe auch teure Alarmanlagen und Überwachungskameras. Einbrüche in Tankstellen oder Kioske sind bundesweit gang und gäbe, sodass Versicherungen inzwischen auch darauf bestehen, dass Unternehmen sich auf diese Art selbst absichern, damit sie überhaupt noch einen Versicherungsschutz genießen können.

Größere Firmen hingegen kommen mit einem „Nachtwächter“ allein gar nicht mehr aus. Wenn ganze Teams für eine Sicherung bereitgestellt werden müssen, rechnet sich die Kooperation mit einem externen Sicherheitsdienst in jedem Fall.

Die Digitalisierung hat sich natürlich auch im Sicherheitsgewerbe durchgesetzt. Anlagen und Überwachung können so stark automatisiert werden, erfordern aber Fachkräfte, die sich mit der Technik auskennen und Wartungsversäumnisse können hier schwere Folgen haben. Daher entstehen dadurch ggf. ebenfalls zusätzliche Kosten.

Sicherheit im öffentlichen Raum

Sicherheitsdienste an Flughäfen oder Kontrolleure am Eingang der Messen – sie gehören inzwischen zum Bild des öffentlichen Lebens, nicht nur in Leipzig. Längst ist offensichtlich, dass nicht mehr nur die Polizei für Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum sorgt, sondern dass sie von Mitarbeitern im Wach- und Sicherheitsgewerbe unterstützt werden.

Qualifiziert sind diese Unterstützer in der Regel durch die Sachkundeprüfung nach § 34a der Gewerbeordnung, Berufsausbildungen oder Studienabschlüssen im Sicherheitsbereich. Als Zugangsvoraussetzung für diese Arbeit muss u.a. ein einwandfreies Führungszeugnis nachgewiesen werden. Außerdem sind sowohl Polizisten wie auch Sicherheitspersonal aus Privatunternehmen im Umgang mit Menschen geschult und sollen grundsätzlich deeskalierend einwirken.

Demos sind ein Grundrecht, sie zählen neben Großveranstaltungen wie Messen und Bundesligaspielen zu den kostenintensivsten Veranstaltungen, zu denen Sicherheitsleute herangezogen werden. Kommt es dabei zu Ausschreitungen, wird das eingesetzte Personal zusätzlich verstärkt, was die Kosten weiter in die Höhe schnellen lässt.

Die Klimakrise löst seit Jahren sehr viele Veranstaltungen aus, ebenso wie die Coronakrise. In Kürze sind Bundestagswahlen, was ebenfalls einige Einsätze von Sicherheitskräften erfordern wird. Erfahrungsgemäß gibt es an Wahlsonntagen meist einige Demonstrationen, doch auch die Einhaltung der Coronaregeln muss beispielsweise bei der bevorstehenden Wahl überwacht werden.

Sicherheitsgewerbe als Karrieresprungbrett

Steigende Kosten im Sicherheitsgewerbe sind vor allem auf die hohe Zahl der Einsätze zurückzuführen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der Wach- und Sicherheitsdienst auch gute Karrierechancen bietet. Der Einstieg kann mit einer relativ kurzen Fortbildung gelingen, die in der Sachkundeprüfung mündet. Unterschätzt werden sollte diese jedoch nicht, denn die Prüfung hat es fachlich durchaus in sich.

Allein im Umkreis von 25 km um Leipzig sind lt. Arbeitsagentur aktuell mehr als 100 Stellen zu besetzen, die als Grundvoraussetzung den Sachkundenachweis erfordern. Dabei handelt es sich teilweise um den Objektschutz in großen Unternehmen, aber auch um Sicherheitsdienste in Diskotheken oder diversen anderen Bereichen.

Im Sicherheitsgewerbe gibt es viele Fortbildungsmöglichkeiten, bis hin zu Studiengängen, die auch im Fernstudium absolviert werden können. Damit eröffnet sich den Interessenten ein sehr breites Beschäftigungsfeld vom Einsatz bei Events bis hin zur reinen Schreibtischarbeit, wenn es darum geht, Sicherheitskonzepte zu erstellen oder zu prüfen.

Junge Menschen, die diese Laufbahn einschlagen möchten scheitern nicht selten an  den hohen Aufnahmebedingungen (Eignungstest und sportliche Leistungen) für den Polizeidienst. Für den Sachkundenachweis ist die Latte nicht ganz so hoch gelegt, hier sind  beispielsweise keine sportlichen Leistungsnachweise zu erbringen. Allerdings werden auch hier zukünftige Arbeitgeber auf eine gewisse Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit achten.

Foto: Ryan Mc Guire / pixabay

Arbeitszeiten im Sicherheitsgewerbe

Das Sicherheitsgewerbe galt lange als familienunfreundlicher Arbeitsbereich. Tatsächlich ist es aber so, dass sich die Arbeitszeiten in diesem Bereich inzwischen durchaus verändert haben. Ob es ausschließlich um Abend-, Nacht- und Wochenendeinsätze geht, hängt natürlich davon ab, wo man eingesetzt wird. In der Praxis gibt es inzwischen sehr viele Einsätze tagsüber zu ganz regulären Bürozeiten, beispielsweise im Sicherheitsdienst für Behörden, als Einlasskontrolleur bei Messen etc.

Schichtbereitschaft und Mobilität sind aber in diesem Arbeitsbereich immer von Vorteil und wird auch dem entsprechend besser vergütet.

Das kulturelle Leben läuft langsam wieder an, sodass Konzerte, Festivals und andere Events wieder möglich werden. Hier konzentrieren sich die Arbeitszeiten natürlich eher auf den Abend, die Nacht und auf die Wochenenden. Dafür gibt es die Chance, seinen Lieblingsinterpreten gratis im Konzert zu erleben.

Konzert. Foto: Pexels / pixabay

Der Einfluss von Corona auf die steigenden Kosten

Die Pandemie hat natürlich für einen verstärkten Einsatz von Sicherheitsleuten gesorgt und damit die Kosten zusätzlich noch einmal gesteigert. Allein die Ein- und Ausreisebedingungen, die eine Kontrolle von Test- und Impfnachweisen erforderten, band zusätzliches Personal. Impfzentren hatten ebenfalls am Einlass strenge Kontrollen und auch innerhalb des Impfzentrums musste auf die Einhaltung von Abständen usw. geachtet werden.

Nachdem Veranstaltungen wieder möglich waren, wurde meist neben den normalen Einlasskontrollen, auch für zusätzliche Kräfte gesorgt, die auf die Einhaltung der AHA Regeln geachtet und Zugangsnachweise kontrolliert haben und auch im öffentlichen Nahverkehr waren Kräfte unterwegs und haben an die Maskenpflicht erinnert, wenn dies nötig war.

Die überwiegende Arbeit im Homeoffice hat ganze Bürogebäude verwaisen lassen, sodass hier Sicherheitsfirmen gebucht wurden, die nach dem Rechten sahen, wenn kaum Personal vor Ort war. Ämter, Kliniken etc., die den Zugang für Kunden und Besucher vorab legitimieren mussten, hatten ebenfalls mehr Sicherheitspersonal als üblich im Einsatz.

Inwieweit Quarantänen und Erkrankungen unter den Sicherheitsleuten zu höheren Personalkosten geführt haben, lässt sich kaum sagen, doch da Sicherheitsleute nicht aus dem Homeoffice arbeiten können, wenn es gilt Gebäude oder Menschen zu schützen, erhöhte sich der Personalbedarf in den Sicherheitsfirmen, wenn Mitarbeiter wegen Erkrankung oder Quarantäne ausfielen, was zwangsläufig mit höheren Personalkosten einhergeht und hier die Kosten weiterhin in die Höhe trieben.

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