Was es für Sachsen und besonders für Leipzig bedeutet, ist noch nicht absehbar, sagt Claudia Szymula, Landespressesprecherin der Barmer GEK in der Messestadt: "Zurzeit gibt es noch keine detaillierte Auskunft." Noch arbeite ein Team aus externen Beratern und Mitarbeitern der Krankenkasse an der Neuausrichtung. "Noch ist keine Entscheidung darüber getroffen worden, wie viele Stellen und wie viele Filialen sachsenweit und in Leipzig geschlossen werden", so Szymula. In Sachsen sind rund zehn Prozent der Bevölkerung Mitglieder bei der Barmer GEK. Wie viele es in Leipzig sind, darüber gebe es keine Zahlen, laut der Sprecherin.

Unterdessen sind einige Details bekannt geworden: Vorstandschef Christoph Straub sagte, die Barmer GEK müsse, “mit dem Trend der Zeit und entlang der Bedürfnisse der Versicherten entlang”, entwickeln. Kunden bräuchten heutzutage nicht mehr ein so enges Filialnetz, da mehr Anfragen per Telefon und e-Mail abgewickelt würden. “Aus diesem Grund werden wir diese Kontaktmöglichkeiten in Zukunft noch stärker professionalisieren”, sagt dazu Szymula. Klar ist auch, dass noch erhaltene Doppelstrukturen im Geschäft abzuschaffen. Die waren, unter anderem bei den Filialen, noch erhalten durch das Zusammengehen von Barmer und GEK im Jahre 2010.

“Aktuell gibt es in Sachsen und Leipzig keine Doppelstrukturen, die noch auf die Fusion zurückzuführen sind”, erläutert dazu Claudia Szymula. Es ist daher zu vermuten, dass es die Sachsen weniger hart treffen wird als Standorte, bei denen das noch der Fall ist. Doch auch die Mitarbeiter werden ihren Anteil tragen müssen. Angeblich soll ihnen zukünftig ein Arbeitsweg von bis zu zweieinhalb Stunden zugemutet werden. “Die Veränderungen in der Organisationsstruktur der Kasse werden für eine Vielzahl von Mitarbeitern natürlich ebenfalls Veränderung bedeuten”, so Szymula dazu. Die zweieinhalb Stunden kann sie nicht bestätigen. Derzeit gelte ein Maximum von anderthalb Stunden. “Es gibt zumutbare Grenzen, an diese wird sich auch weiterhin die Barmer GEK halten”, so Szymula.

Die Gründe für die Neuausrichtung liegen auch darin, dass die Krankenkasse im Wettbewerb mithalten muss. Der Kostendruck hat zugenommen seit der Einheitsbeitrag für alle Krankenkassen gilt. Gleichzeitig steigen die Ausgaben. Allein die Barmer GEK hat für das laufende Jahr einen Rekord-Haushalt für die sogenannten Leistungsausgaben beschlossen. “Allein in den ersten Quartalen des Jahres 2013 stiegen die Ausgaben für ärztliche Leistungen um 8,5 Prozent, für Arzneimittel um rund 2,8 Prozent und für Krankenhäuser um 4,4 Prozent”, erklärt Szymula.

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