Jaja - Selbstbeschimpfung. Die einen sagen so, die anderen so. Aber nun steht's schon mal da, auf geht's also Buam und Madels. Denn seid ihr nicht billig, dann folgt bald Gewalt. Worum's eigentlich geht? Naja - um ein wenig mehr, als einen neuen, selbst vorgeschlagenen Europosten für die rasende Schäublette schon. Denn da gab es mal einen Traum. Von einem freundlichen König.

Die Namensliste ist lang. Mao, Stalin, Hitler, Pol Pot, Ceausescu, wem noch mehr einfällt, der kann gern weitere Namen einsenden. Und nun – nach einer von der Kette gelassenen EZB mit dem Daumen auf der Druckmaschine – einen “Währungskommissar” mit Superkompetenz. Hat die Schäublette Journalisten im Flieger, hoch über den Wolken, erzählt und sein spitzbübisches Lächeln dabei gelächelt. Vielleicht nicht zuletzt, weil er weiß, dass die SPD im Zweifel die GroKo doch macht und er nach Brüssel abdampfen kann.

Nun ist Luft ja durchaus dünn da oben über den Köpfen der Wimmelameisen am Boden, der Kreislauf gibt Gas, das Hirn wird sehr gut durchblutet. Daran kann’s also nicht gelegen haben. Der ministeriale Höhenflug hat zur Idee verführt, doch einen Kommissar zu haben, der nationale Haushalte schlicht ablehnen kann. Natürlich nach deutscher Ordnung und Sauberkeit.

Wählen darf der Pöbel den natürlich nicht, der erwächst einfach aus dem europäischen Hofschranzenbiotop. Das EU-Parlament darf ein bisschen am Rande mitfaseln und fertig ist er – der gute König nach germanischem Stammesglauben.

Und der ist immerhin ein deutsches Exportgut ersten Ranges und von großer geschichtlichen Bekanntheit. Und auch zu Hause klappt’s ja bekanntermaßen bis heute herausragend mit der Demokratie und der Bürgerbeteiligung, auch mit der ausgelassenen Volksabstimmung zur Widervereinigung (nein, da fehlt kein “e”), Verfassung innerdeutsch sowie zur europäischen Vereinigung. Hat man dem Boulevardkonsumenten dann doch nicht zumuten wollen.

Aber ein hirntotes National-Parlament aus Listenplatzkandidaten mit einer Hinterzimmerregierung scheint dem ministerialen Sitzriesen offenbar noch nicht genug. Nein – dass macht der Deutsche gern in groß. Denn mal ganz ehrlich: wenn das der Führer gewusst hätte, dass er den ganzen Tinneff mit Bombenschmeißen und Vernichtung hätte lassen können und so zum guten König von Europa geworden wär – er hätt’s gemacht. Und stünde heute nicht in der Auflistung vom Anfang.

Da sieht man mal wozu ein Studium eben doch nutze sein kann. Denn außer Kindern sieht ja keiner, dass der Kaiser keine Kleider trägt – aber nur, wenn man dem Bürger seine Rechte ganz schleichend und mit Geschick nimmt.

(Vielleicht geht die neue “Hitler-Phase” ja auch irgendwann vorbei. Helfen könnten dabei zur Abwechslung Nachrichten, die Demokratie stärken, statt sie abzubauen?)

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