Manchmal braucht man Zeit. Zeit, sich selbst zu sortieren, die Trennschneise zwischen junger, lebensfroher Veränderungslust und abwinkendem Zynismus zu finden. Hier ist sie. Ich, Ilse Schnickenfittich kehre widerspiegelig zurück. Und sei es nur darum endlich wieder eine der herausragenden Karikaturen meines Freundes Schwarwel mit teils hitzeresistenten Worten zu begleiten. Denn Mutti hat schon lange nichts weiter verdient, als die klare Frage, wie Diktatur eigentlich entsteht? Mindestens durch die Verblödung aller Anderen.

Als Frau im besten Lebensalter, also noch immer jünger als unsere DDR-Angie in SED-Tradition und nun 98-prozentige Staatsratssekretärin von homophobens Gnaden gestehe ich mir ab und an eine Meinung zu. Ist das lustig? Also eine eigene Meinung ist per se nie “lustig”, sondern im besten Fall hart erarbeitet. Scheinbar eben jenes, was der Wirtschaftsclub namens CDU/CSU schon sehr lang nicht mehr tut.

Wenn es einen Beweis dafür brauchte, dass Bildungsferne und eine deutschtümelnde Ostpomeranze genügen, um über 8 Minuten schmerzhaftes Händepatschen wie zu Erichs Zeiten auferstehen zu lassen, dann war es eben jener CDU-Parteitag. An welchen sich die meisten, die dabei sein durften eh nur noch aus der Fingerfoodbuffetperspektive erinnern werden, da bei den eigentlichen Sachfragen der Saal sehr leer war.

So etwas nennt sich heute Geschlossenheit im Dienste der Finanzlobby, wo früher noch der Beobachter irgendwann Protokolle vorlegte.Weil die Stasi nie schlief, wenn ein “Delegierter” den Ort der gemeinsamen Hypnose verließ.

Wenn Schmerzen zu groß werden, entkoppelt sich das Hirn. Also ab geht’s zur Übersetzung.

Heil Dir, große Führerin, Mutter der Nation und Gabe einer Bildung, die wir im Westen nie erfahren durften. Weshalb wir auch nicht wüssten, warum unsere Nachgeborenen sie je bekommen sollten. Patsch, patsch.

Sei Du unser Licht in der Finsternis intellektueller Einöde, gib unser täglich Blabla noch heute und wenn wir Deiner Wege kein Machtgewinn mehr entnehmen können, haben wir in jedem Fall ein Kreuz und eine Erinnerungsveranstaltung für Dich. Schütze auch unser Ehrenwort Kohls an eben die, welche uns bis heute bezahlen. Sei Fels in der Brandung. Denn wir wissen schon sehr lange nicht mehr wohin.

Patsch, patsch.

Gib uns das Versprechen, den Posten zu halten, die Welle nicht sehen zu müssen, der Realität auch morgen noch entgehen zu dürfen – sei mit uns, wenn wir auch 2013 das erklären müssen, was Du da tust.

Patsch, patsch.

Wollt Ihr die totale Marktwirtschaft?

Patsch, patsch.

Wollt ihr mich?

Jaaaa. Patsch, patsch und mit Anlauf in ein schwarzes Loch.

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