Blamage für die NPD im Leipziger Stadtrat. Drei Jahre nach der Kommunalwahl hat Rudi Gerhardt seinen Austritt aus der Partei erklärt. Sein Mandat möchte der 60-Jährige weiterhin wahrnehmen. "Es ist zutreffend, daß Rudi Gerhardt seinen Austritt aus der NPD erklärt hat, aber sein Mandat weiterhin wahrnehmen will", bestätigt NPD-Parteisprecher Jürgen Gansel.

“Die Austrittsgründe sind mir nicht bekannt.” Dass die NPD künftig nur noch mit der Stimme Klaus Ufers in der Ratsversammlung vertreten sein wird, bringt der Partei nicht nur Spott und Häme ein. Ihre Funktionäre dürften jetzt Stoßgebete gen Himmel schicken, dass der abtrünnige Gerhardt sein Mandat weiterhin wahrnimmt. Andernfalls blüht ihnen eine mittelschwere Katastrophe.

Legt ein Stadtrat sein Mandat nieder, rückt der Bewerber mit den meisten Stimmen nach. Das wäre in diesem Fall Winfried Petzold. Der ehemalige Landeschef steht zwar für den neuen Weichzeichnerkurs des Bundesvorsitzenden Holger Apfel, weilt aber nicht mehr unter den Lebenden.

Pech für die NPD: Der nächste Nachrücker wäre damit Enrico Böhm (29). Dieser jobbte 2009 bei der Landtagsfraktion der Rechtsaußenpartei, meldete auch Kundgebungen an. Nach der vergangenen Landtagswahl verlor er seine Stelle. Dem neuen gemäßigten Kurs der NPD wäre Böhm gewiss nicht zuträglich. Böhm ist mehrfach vorbestraft und ordnete sich jahrelang den als gewaltbereit bekannten Lok-Ultras “Blue Caps” zu. Deren letzte bekannte Adresse: Odermannstraße 8.

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