Vor dem Hauptbahnhof gerieten am Freitag, den 31. Mai, drei Männer in Disput, bei der der letzten Endes auf einen 29-Jährigen eingestochen wurde. Inzwischen konnte ein Tatverdächtiger ermittelt und festgenommen werden, es bleiben aber noch Fragen offen +++ Am Börsdorfer Ring und in der Leipziger Straße wurden mehrere Werkhallen von Einbrechern heimgesucht +++ Als in Markkleeberg eine Autofahrerin ein Stopp-Schild überfuhr, musste ein Linienbus eine Gefahrenbremsung einleiten, bei der zwei Fahrgäste stürzten – In allen Fällen werden Zeugen gesucht.

Messertäter vom Bahnhof festgenommen

Ort: Leipzig (Zentrum-Ost), Willy-Brandt-Platz, Zentralhaltestelle, Gleis 3, Zeit: 31.05.2019, gegen 14:10 Uhr

Bereits am Freitag, den 31. Mai 2019, ereignete sich ein Vorfall an der Zentralhaltestelle am Leipziger Hauptbahnhof, dessen Hintergründe auch heute noch nicht gänzlich erhellt werden konnten.

Fest steht, dass am Freitag, gegen 14:10 Uhr, ein 29-jähriger Mann am Gleis 3 vor dem Hauptbahnhof mit einem anderen Mann in einen Disput geriet. Bei dem anderen Mann könnte es sich – laut Zeugenaussagen – um einen Flaschensammler gehandelt haben. Im weiteren Verlauf stieß mindestens ein weiterer Mann dazu, der letzten Endes ein Messer zückte und damit auf den 29-Jährigen einstach. Zeugen beobachteten das Geschehen und informierten umgehend die Polizei.

Als die Beamten jedoch an der Haltestelle erschienen, war keiner der Beteiligten mehr zu sehen. Kurze Zeit später meldete sich der 29-Jährige bei der Bundespolizei im Bahnhof, da er offensichtlich schwer verletzt worden war. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus zur medizinischen Versorgung gebracht. Von dem augenscheinlichen Flaschensammler als auch dem mutmaßlichen Täter fehlten danach jedoch jede Spur.

Am Montag, den 3. Juni 2019, konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden. Er (34) wurde noch am selben Nachmittag vorläufig festgenommen und heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der für ihn die Untersuchungshaft anordnete. Der 34-Jährige äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall.

Der augenscheinliche Flaschensammler bleibt weiterhin unbekannt, weshalb die Polizei nach Zeugen sucht, die den Mann beschreiben und identifizieren können. Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

Diebe hatten es auf Werkhallen abgesehen

Fall 1

Ort: Leipzig (Hartmannsdorf-Knautnaundorf), Börsdorfer Ring, Zeit: 31.05.2019, gegen 14:00 Uhr bis 03.06.2019, gegen 04:40 Uhr

Unbekannte Täter drangen gewaltsam in eine Werkhalle ein, indem sie ein Fenster aufhebelten und anschließend in das Objekt eindrangen. In der Werkhalle wurde ein Baucontainer aufgebrochen und Werkzeuge daraus entwendet. Der Stehlschaden beläuft sich auf ca. 600 Euro, der Sachschaden auf ca. 400 Euro.

Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich bei dem Polizeirevier Leipzig-Südwest, Ratzelstraße 222 in 04207 Leipzig, Tel. (0341) 9460 – 0 zu melden.  

Fall 2

Ort: Leipzig (Borsdorf), Leipziger Straße, Zeit: 01.06.2019, gegen 18:00 Uhr bis 03.06.2019, gegen 09:00 Uhr

Hier drangen ebenfalls unbekannte Täter gewaltsam in ein ehemaliges Fabrikgelände ein. Auf dem Gelände stehen große, alte Lagerhallen. Zum Teil sind einige Hallen untervermietet, zum Teil finden Abrissarbeiten auf dem Gelände statt und einige bzw. die meisten Gebäude sind verlassen. Die Zufahrt zum weitläufigen Gelände ist mittels einem Rolltor gesichert. In einer dieser Hallen hatten mehrere Firmen Räumlichkeiten angemietet. Zwei Firmen waren jetzt von dem Einbruch betroffen. Die Diebe entwendeten ein Faserlasergerät in einem sechsstelligen Wert. Außerdem wurden noch zwei Garagen angegriffen und gewaltsam geöffnet. Hier hatte eine Firma diverse Werkzeuge, Maschinen und Gerätschaften untergestellt. Es wurden daraus drei Rasenmäher, Arbeitsmaschinen, Motoren und Werkzeuge entwendet. Die Höhe des Stehl- und Sachschadens steht hier noch aus.

Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder den unbekannten Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Leipzig-Südost, Richard-Lehmann-Straße 19 in 04275 Leipzig, Tel. (0341) 3030 – 100 zu melden.

Stopp-Schild nicht beachtet – anschließend verschwunden

Ort: Markkleeberg (Wachau), Kreuzungsbereich Apfelsteinallee/Südring, Zeit: 03.06.2019, gegen 21:20 Uhr

Als gestern Abend der Fahrer (29) eines Linienbusses an der Kreuzung Apfelsteinallee/Südring eine Gefahrenbremsung einleiten musste, um einen Verkehrsunfall zu verhindern, stürzten zwei Fahrgäste. Der Mann (59) verletzte sich am linken Fuß, die Frau blieb unversehrt.

Eine Autofahrerin war, gleichwohl sie aufgrund eines Stoppschildes die Vorfahrt des Busses hätte beachten müssen, vom Südring kommend in den Kreuzungsbereich der Apfelsteinallee eingefahren. Zu diesem Zeitpunkt aber beabsichtigte der Busfahrer, der auf der Apfelsteinallee fuhr, den Südring zu überqueren und konnte nur durch das starke Bremsen einen Zusammenstoß verhindern. Folglich aber stürzten die beiden Fahrgäste.

Die unbekannte Autofahrerin verließ indes sogleich die Unfallstelle, sodass nun die Polizei wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort i. V. m. fahrlässiger Körperverletzung ermittelt und nach der Autofahrerin sucht.

Wer Hinweise zum Unfallhergang und/oder der unbekannten Fahrerin sowie deren Auto geben kann, ist gebeten, sich bei der VPI Leipzig unter der Telefonnummer (0341) 255 – 2851 (tagsüber) sonst 255 – 2910 zu melden.

Gefährliche Körperverletzung

Ort: Leipzig (Zentrum-Ost), Willy-Brandt-Platz, Zeit: 03.06.2019, gegen 16:20 Uhr

Am gestrigen Nachmittag kam es in der Nähe des Hauptbahnhofes im Müller-Park zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei vor Ort und den Zeugenaussagen kam der spätere unbekannte Täter mit einem Fahrrad in den Park. Dieser begann, sich mit einer weiteren Person, dem späteren Geschädigten, zu unterhalten. Die Unterhaltung wurde lauter und es kam schließlich zu einem Streit zwischen beiden. Anschließend wollte sich der unbekannte Täter mit dem Fahrrad wieder entfernen.

Der Geschädigte folgte ihm und wollte sich offensichtlich mit ihm prügeln. Daraufhin drehte sich der unbekannte Täter mit dem Fahrrad um. Er hielt ein Stichwerkzeug in der Hand und verletzte den Geschädigten am Hals. Anschließend flüchtete der unbekannte Täter in Richtung Wintergartenstraße. Das Fahrrad ließ er zurück. Rettungswesen und Polizei waren schnell am Ort. Der 23-jährige Geschädigte wurde in ein Krankenhaus gebracht und medizinisch behandelt. Er konnte anschließend das Krankenhaus wieder verlassen. Als Motiv gab der Geschädigte an, dass der unbekannte Täter seine Freundin beleidigt hatte. Die Ermittlungen dazu laufen.

Verkehrskontrolle – Täter geflüchtet …

Ort: Leipzig (Gohlis), Bremer Straße, Zeit: 03.06.2019, gegen 23:10 Uhr

… aber gestellt: Zwei Streifenbeamte befanden sich mit dem Funkstreifenwagen auf der Georg-Schumann-Straße. Hier fiel ihnen ein weißer VW-Passat Kombi auf, welcher wenige Meter weiter vor ihnen rechts in die Hans-Beimler-Straße abbog und sichtlich stark beschleunigte. Das kam den Beamten schon „spanisch“ vor und sie entschlossen sich zu einer Verkehrskontrolle. Sie verfolgten das Fahrzeug und signalisierten dem Fahrzeug mittels Anhaltesignal „Stopp Polizei“ anzuhalten. Das Fahrzeug, welches sich in der 30er-Zone mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Slevogtstraße weiter bewegte, zeigte keine Reaktion.

Das Fahrzeug bog nach links auf die Slevogtstraße in Richtung Max-Liebermann-Straße ab. Dort überfuhr er die Kreuzung zur Louise-Otto-Peters-Allee bei roter Lichtzeichenanlage für seine Richtung. Die Beamten forderten Unterstützung an. Das Fahrzeug fuhr die Straße „Zu den drei Kugeln“ und dann im Anschluss über die Landsberger Straße in den Norderneyer Weg. Als die Beamten auf dem Helgoländer Weg das Fahrzeug in Richtung Norderneyer Weg verfolgten, schob ein Passant (20, m) ein weißes Mountainbike in den Fahrweg des Fluchtfahrzeuges, um dies aufzuhalten. Dabei wurde der rechte Frontscheinwerfer des Pkw zerstört, der Reifen wurde beschädigt und das vordere Kennzeichen fiel ab.

Schließlich gelang es den Beamten, mit der Unterstützung eines weiteren Polizeifahrzeuges der Inspektion Zentrale Dienste der Polizeidirektion Leipzig das Fahrzeug in der Bremer Straße zu stoppen. Bei dem Fahrer handelte es sich um einen 39-jährigen aus Baden-Württemberg. Spontan gab dieser an, vor der Polizei geflüchtet zu sein, da er nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Alkoholisiert war der Fahrer nicht, stand aber unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Bei der Durchsuchung des Fahrzeuges, das fahndungsfrei war, und der Person konnten keine weiteren Betäubungsmittel aufgefunden werden. Die Fahrt war beendet. Die Fahrzeugschlüssel wurden sichergestellt. Gegen den 39-Jährigen wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Diebstahl eines Fahrzeuges

Ort: Leipzig (Eutritzsch), Maximilianallee, Zeit: 03.06.2019, gegen 02:00 Uhr bis gegen 09:00 Uhr

Unbekannter Täter entwendete den auf einem Firmengelände abgestellten weißen Transporter Daimler Sprinter (amtliches Kennzeichen: LOG 2407) mit der seitlichen Aufschrift „KLG24“. Der Zeitwert des Fahrzeuges beträgt ca. 25.000 Euro. Die Sonderkommission „Kfz“ des Landeskriminalamtes Sachsen hat die Ermittlungen aufgenommen.

In Kindergärten eingebrochen

Fall 1

Ort: Leipzig (Möckern), Zeit: 31.05.2019, gegen 17:00 Uhr bis 03.06.2019, gegen 05:00 Uhr

Der Einbrecher öffnete zunächst gewaltsam eine Tür und drang in den Kindergarten ein. Drinnen brach er weitere Türen auf, gelangte auf diese Art und Weise in die Umkleideräume, in die Küche sowie in ein Büro. Dort durchsuchte er alle Schränke, riss einen Tresor von der Wand und hebelte diesen auf. Daraus stahl er mehrere Kassetten mit Bargeld, Eintrittskarten, USB-Sticks sowie einer Digitalkamera im Gesamtwert einer niedrigen vierstelligen Summe und konnte damit unerkannt verschwinden. Die Höhe des Sachschadens liegt ebenfalls im vierstelligen Bereich. Eine Mitarbeiterin hatte die offen stehenden Türen vorgefunden und sogleich die Polizei in Kenntnis gesetzt.

Fall 2

Ort: Leipzig (Mockau), Zeit: 31.05.2019, gegen 14:30 Uhr bis 03.06.2019, gegen 05:45 Uhr

Auch in diesem Fall brach ein unbekannter Täter eine Eingangstür auf und gleich darauf weitere Türen zu den unterschiedlichsten Räumlichkeiten. Er konnte in ein Büro gelangen, durchwühlte dort alles und öffnete gewaltsam eine Kassette. Er stahl mehrere Digitalkameras im Wert einer niedrigen dreistelligen Summe und hinterließ auch hier Sachschaden im vierstelligen Bereich. Die Leiterin hatte Anzeige erstattet.

In beiden Fällen ermitteln Kripobeamte wegen des besonders schweren Diebstahls.

Fünf Sprayer gestellt

Ort: Leipzig (Grünau), Kiewer Straße, S-Bahn-Brücke, Zeit: 04.06.2019, gegen 02:15 Uhr

Heute Nacht wollten sich fünf Schmierer an einer Wand der Brückenunterführung „verewigen“. Sie sprühten einen farbigen Schriftzug der Größe von ca. 6 m x 2 m, wurden dabei jedoch beobachtet. Gesetzeshüter hatten das Quintett bereits im Visier und konnten eine Frau (30) sowie vier Männer (2 x 19, 20, 26) stellen und vorläufig festnehmen. Die fünf wurden in das Zentrale Polizeigewahrsam gebracht. Die Beamten fanden bei einem illegale Betäubungsmittel, stellten diese sicher. Nach den polizeilichen Maßnahmen wurden alle wieder entlassen und haben sich jetzt wegen Sachbeschädigung zu verantworten.

Straßenbahnfahrer geschlagen

Ort: Leipzig (Volkmarsdorf), Eisenbahnstraße/Wiebelstraße, Zeit: 03.06.2019, gegen 16:30 Uhr

Der Fahrer (34) einer Straßenbahn der Linie 7 befand sich auf dem Weg nach Böhlitz-Ehrenberg. Wahrscheinlich aufgrund hohen Verkehrsaufkommens tastete er sich langsam an die Haltestelle heran. Dabei musste er feststellen, dass die Türkontrolle nicht funktionierte, die für die Überwachung der Bahn verantwortlich ist. Er schaute in den Seitenspiegel und sah zwei Personen, welche gewaltsam die Tür des zweiten Waggons aufrissen und aus der Straßenbahn sprangen. Als die Linie 7 im Haltestellenbereich stand, stieg der 34-Jährige aus und stellte die beiden Männer zur Rede. Es entwickelte sich eine laute verbale Auseinandersetzung, in deren Folge einer der Unbekannten dem Fahrer gegen den Kopf schlug und ihm ins Gesicht spuckte.

Danach kam es zu einem Handgemenge, wobei der Fahrer mehrere Faustschläge ins Gesicht erhielt, erhebliche Schmerzen erlitt und ambulant behandelt werden musste. Zudem ging seine Armbanduhr zu Bruch. Ihm entstand dadurch ein Schaden in Höhe von ca. 200 Euro. Seine Peiniger ergriffen die Flucht. Währenddessen hatte bereits eine Zeugin die Polizei verständigt. Nach Aussagen des Geschädigten sind die beiden unbekannten Männer 25 bis 30 Jahre alt und südosteuropäischen Aussehens. Einer der Täter war dunkel gekleidet, sein Komplize trug hellere Sachen und hatte seinen linken Unterarm in Gips. Beide sprachen gut deutsch. Der 34-Jährige erstattete Anzeige, die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Vom Hund gebissen

Ort: Leipzig (Schönefeld-Ost), Gorkistraße, Zeit: 03.06.2019, gegen 16:40 Uhr

Gestern Nachmittag biss ein vor einem Einkaufsmarkt angeleinter Mischlingshund einen 38-Jährigen in den Unterschenkel, als dieser an dem Vierbeiner vorbeiging. Dadurch erlitt der Mann eine leicht blutende Verletzung, woraufhin er die Polizei rief. Diese konnte den Hundehalter (56), der während des Vorfalls im Markt einkaufen war, namentlich bekannt machen und gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eröffnen.

Straßenbahnfahrer konnte Zusammenstoß nicht verhindern

Ort: Leipzig (Zentrum-Nord), Willy-Brandt-Platz, Zeit: 03.06.2019, gegen 14:00 Uhr

Augen auf und Konzentration an der Haltestelle am Hauptbahnhof: Eine 19-jährige Fußgängerin wollte vor dem Hauptbahnhof an den Straßenbahngleisen von Gleis 4 die Gleise 2 und 3 überqueren und übersah dabei vermutlich die heranfahrende Straßenbahnlinie „16“. Der 59-jährige Fahrer der Straßenbahn kam trotz sofort eingeleiteter Notbremsung/Gefahrenbremsung und Abgabe des Warnsignals nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und stieß mit der Fußgängerin zusammen. Diese erlitt leichte Verletzungen, wurde ambulant behandelt und wieder entlassen.

Radfahrer nahm Bus die Vorfahrt

Ort: Leipzig (Schleußig), Schnorrstraße/Rödelstraße/Schleußiger Weg, Zeit: 03.06.2019, gegen 11:45 Uhr

Ein Fahrradfahrer (42) fuhr auf der Schnorrstraße in Richtung Rödelstraße und bog dort nach rechts ab. Er beachtete jedoch die Vorfahrt eines Linienbusses nicht, der in Richtung Antonienstraße unterwegs war. Der Busfahrer (30) versuchte auszuweichen, erfasste aber dennoch den Fahrradfahrer. Dieser stürzte, verletzte sich leicht und wurde in einer Klinik ambulant behandelt. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar.

Landwirt lagerte „Phosphorbombe“ auf dem Hof

Ort: Delitzsch (Rödgen), Zeit: 03.06.2019, gegen 15:15 Uhr bis gegen 21:00 Uhr

Eine unscheinbare, verrostete und ausgebrannte Hülse von 15 x 50 cm, die Landwirte beim Anhäufeln ihrer Kartoffeln auf dem Felde fanden, sorgte Wochen später für einen durchaus aufwendigen Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr.

Nachdem die rostige Metallhülse gefunden war und aus Sicht des Feldbesitzers (61) nicht in der Erde verbleiben konnte, lud er diese kurzerhand ein und transportierte diese auf den Hof seines Landwirtschaftsbetriebes. Dort lagerte er diese unbeachtet, nachdem er sie mit Sand bedeckt hatte. Doch letztes Wochenende rückte sie wieder in seine Erinnerung, nachdem sie aufgrund der Witterung zu qualmen begonnen hatte. So entschied er sich, endlich die Polizei zu informieren (gegen 15:15 Uhr), die die rostige Hülse in Augenschein nahm und schließlich Spezialisten, den Kampfmittelbeseitigungsdienst aus dem Landeskriminalamt Sachsen, hinzuzog. Diese begutachtete und identifizierte den sonderbaren Fund als Phosphorbombe und konstatierte, dass diese durch Sprengung zwingend unschädlich gemacht werden müsste. (gegen 17:30 Uhr)

Demnach erfolgten Absprachen mit den nahegelegenen Bundeswehrdienststellen, auf deren Gelände die kontrollierte Sprengung erfolgen sollte. Hernach transportierten die Spezialisten den Sprengkörper unter Begleitung von Feuerwehr und Polizei zum Sprengort, in dessen Zuge auch ein Sperrkreis von ca. 600 Meter Durchmesser eingerichtet worden war. (gegen 18:20 Uhr) Ein Polizeihubschrauber kontrollierte zwischenzeitlich die Einhaltung des Sperrkreises und registrierte ob Personenbewegungen zu verzeichnen waren. Schließlich, auch nach Freihaltung des Luftraumes über der Sprengstelle, erfolgte diese gegen 20:33 Uhr. Damit war die Gefahr gebannt und sämtliche Beteiligten konnten aufatmen.

Die Polizei warnt an dieser Stelle nachdrücklich vor den Gefahren, die von vermeintlichen Metallhülsen ausgehen können. Es könnte sich bei diesen rostigen, verwitterten Funden, die zumeist bei Erdarbeiten gemacht werden, um Blindgänger handeln.

So sind die sogenannten Phosphorbomben, die ein Gemisch aus weißem Phosphor und Kautschuk enthalten, im zweiten Weltkrieg durch die deutsche und britische Luftwaffe als Brandbomben eingesetzt und großflächig über Städten oder Industriegebieten abgeworfen worden. Teilweise blieben diese Brandbomben bis in die heutige Zeit erhalten und bergen als Blindgänger große Gefahren. Phosphor entzündet sich bei Freilegen und Kontakt mit Sauerstoff selbst und brennt dann mit einer Flamme von über 1.300 °C unter Entwicklung eines weißen, hochgiftigen Rauches.

Die Polizei bittet eindringlich: Sollten Sie bei Erdarbeiten oder Spaziergängen in Wald und Flur auf metallische Gegenstände stoßen, deren Herkunft und Art Sie nicht eindeutig bestimmen können, dann lassen Sie diesen Gegenstand liegen. Bringen Sie sich in Sicherheit und informieren anschließend die Polizei!

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