Der SC DHfK Leipzig hat am gestrigen Sonntag auf seiner Sportlerehrung im Mediencampus „Villa Ida“ die besten (Nachwuchs)-Sportlerinnen, Sportler, Mannschaften und Trainer des Jahres 2023 gekürt. Über die Auszeichnungen freuen durften sich Wasserspringerin Vanessa Röhniß, Radsportler Bruno Keßler, Geherin Saskia Feige, Paratriathlet Martin Schulz, die U18-Sprintstaffel sowie Leichtathletik-Trainer Knut Iwan.

Vor über 150 Gästen im Saal und über 500 Zuschauern im Livestream gab es viele weitere Auszeichnungen, emotionale Videobeiträge und berührende Musik- und Akrobatikauftritte.

So knapp wie in diesem Jahr war es noch nie bei der Sportlerehrung des SC DHfK Leipzig. Bei der Wahl zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres lagen nur zwei Pünktchen zwischen dem ersten und zweiten Platz, bei der Nachwuchssportlerin war es gar nur ein einziger Punkt. „Es zeigt noch einmal, welch starke Leistungen unsere Sportlerinnen und Sportler 2023 erbracht haben. Darauf sind wir als Verein wahnsinnig stolz“, sagte Präsident Bernd Merbitz auf der Bühne. Applaus brandete auf.

Über 150 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik verfolgten gespannt die Auszeichnungen der erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler, Trainer:innen und Mannschaften des Vereins im Mediencampus „Villa Ida“. Vor der Wahl hatten die 19 Abteilungen die Chance erhalten, ihre erfolgreichsten Sportler:innen des Jahres 2023 zu nominieren. In einer vereinsinternen Abstimmung wurde anschließend über die Sieger entschieden.

Weltmeister-Trio bei Sportlerwahl ganz oben

Bei der Wahl zum Sportler des Jahres setzte sich zum dritten Mal in Folge Paratriathlet Martin Schulz durch. Der 33-Jährige hat mit seinem vierten WM- und seinem elften EM-Titel ein herausragendes Sportjahr hinter sich und blickt voller Vorfreude auf seine vierten Paralympics im Sommer in Paris. Überrascht wurde Schulz von einer Videobotschaft von seiner Freundin Laura und seinem sieben Monate alten Sohn Emil, die ihm den Sieg verkündeten.

„Da musste ich auch mal kurz schlucken“, sagte der junge Familienvater, „Familie, das merke ich jetzt noch mehr, ist das Allerwichtigste. Da rücken viele Dinge in den Hintergrund.“ Beflügelt von seinem neuen Papa-Dasein geht es jetzt Richtung Paris, wo Martin sein Paralympics-Triple perfekt machen könnte. Das starke Podium komplettierten Kanu-Weltmeister Peter Kretschmer, der aktuell im Trainingslager im Florida weilt, und Ironman 70.3-Weltmeister Rico Bogen.

Saskia Feige wird Sportlerin des Jahres

Auch bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres setzte sich mit Geherin Saskia Feige die Vorjahres-Siegerin durch. Die 26-Jährige hatte im vergangenen Jahr souverän den Deutschen Meistertitel gewonnen und sich in neuer Bestzeit für die Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert.

„Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich so viel Zuspruch bekommen habe. Ich habe hier in Leipzig eine tolle Unterstützung im Verein, mit der Uniklinik, meinen Trainern Beate Conrad und Thomas Dreißigacker“, sagte eine glückliche Saskia Feige, die sich für ihre kommende Saison bei der EM und den Olympischen Spielen viel vorgenommen hat.

Mit ihrem Sieg bei der Sportlerinnen-Wahl setzte sie sich mit zwei Punkten Vorsprung vor Kanutin Annette Wehrmann durch. Dritte wurde Judoka Marie Branser.

Hauchdünnes Ergebnis bei den Nachwuchssportlerinnen

Eine noch engere Nummer wurde es in der Kategorie Nachwuchssportlerin des Jahres. Nur ein Punkt lag zwischen Platz eins und zwei. Am Ende hatte Wasserspringerin Vanessa Röhniß die Nase ganz knapp vor Kanutin Ivana Schuck. Die 15-Jährige erhielt die Siegerbotschaft durch ihre beste Freundin Emöke und war sichtlich gerührt.

„Ich bin überglücklich und hätte das nicht erwartet“, sagte sie mit brüchiger Stimme. Die Wasserspringerin hatte sich nach mehreren Rückschlägen zurückgekämpft und mit dem Deutschen Meistertitel und dem Vizeeuropameistertitel ihre starke Saison gekrönt. Drittplatzierte wurde Finswimmerin Emily Hempler.

Bruno Keßler wird erneut Nachwuchssportler des Jahres

Bei den Nachwuchssportlern setzte sich nach 2023 erneut Radsportler Bruno Keßler durch. Der 18-Jährige gewann vor den beiden U21-Handballweltmeistern Mika Sajenev und Niclas Heitkamp. Der Junioren-Vizeweltmeister und mehrfacher Deutscher Meister erhielt seine Auszeichnung u.a. von Bahnrad-Olympiasieger Jens Lehmann.

„Es ist unglaublich, dass ich schon wieder diesen Titel gewonnen habe“, sagte Keßler. CDU-Bundestagsabgeordneter Lehmann fügte an: „Mich freut es besonders, dass der Radsport mit seiner Tradition im SC DHfK nun auch Nachwuchssportler hervorbringt, die das Regenbogentrikot gewinnen.“

U18-Sprintstaffel wird Mannschaft des Jahres

Den Titel Mannschaft des Jahres gewann mit deutlich Vorsprung die U18-Leichtathletik-Sprintstaffel um Sherin Kimuanga, Charlotte Wasser, Mia Besser, Lilly Heilmann. Das Quartett hatte sich über die 4×100 Meter mit einer Fabelzeit von 46,48 Sekunden souverän den Deutschen Meistertitel in ihrer Altersklasse geholt und den 48 Jahre alten Landesrekord gebrochen.

Kurios: Schlussläuferin Lilly Heilmann hatte die Zeit auf die Hundertstel Sekunde genau in der Nacht zuvor geträumt. Über Platz 2 durften sich die Canadier-Damen Lia Marder und Lykka Strobel freuen, Dritte wurden die U20-Staffelsprinterinnen Sarah Hermsdorf, Joelina Miltschus, Mariam Soumah und Charlotte Riedel.

Sieg für Leichtathletik-Trainer Knut Iwan

Die Leichtathletik stand auch in der Kategorie Trainer:in des Jahres ganz oben. Staffeltrainer Knut Iwan erhielt die Auszeichnung nach einem wahren Erfolgsjahr seiner Sprinterinnen mit zwei deutschen Meistertiteln und zwei Vizemeistertiteln. Verkündet wurde sein Sieg durch seinen langjährigen Wegbegleiter Idriss Gonschinska, aktuell Vorstandsvorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Platz 2 und 3 ging an Nico Malcher (Kanurennsport) und Ulrike Meier-Mahlo (Finswimming).

Max Poschart erhält Standing Ovations zum Karrierende

Besonders emotional wurde es noch einmal, als mit Max Poschart einer der erfolgreichsten Sportler des Vereins die Bühne betrat. Der 29-jährige Flossenschwimmer beendete im vergangenen Sommer seine beeindruckende Karriere aus unzähligen World-Games-, Weltmeister- und Europameistertiteln. Nach einem emotionalen Video mit den schönsten Momenten seiner Karriere erhob sich der Saal und bildete ein Spalier aus Standing Ovations für den Ausnahmeathleten.

„Ich bin überwältigt und kann es nicht in Worte fassen. Bei den Bildern kommt alles hoch“, sagte Poschart mit einer Träne im Auge.

Ehrennadel in Silber für Michael Luda

Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im SC DHfK wurde zudem Michael Luda mit der Ehrennadel in Silber des Stadtsportbundes Leipzig ausgezeichnet. Als Abteilungsleiter Kanu hat er die Basis für den Bundesstützpunkt und die Erfolge gelegt, Kooperationen mit anderen Vereinen gestärkt und damit nicht nur den eigenen Verein im Blick gehabt. Als Vizepräsident des SC DHfK (2005 bis 2018) war sein Bestreben auch auf die Entwicklung der anderen Sportarten gerichtet.

Sonderpreise und Juniorteam-Ehrung für den Nachwuchs

Auf einem guten Weg, in die Fußstapfen der Großen zu treten, sind viele talentierte Nachwuchsportlerinnen und -sportler des SC DHfK. Die 22 erfolgreichsten aus dem vergangenen Jahr wurden am Sonntag feierlich in das „Juniorteam 2024“ berufen und dürfen sich u.a. über ein Gutscheinheft mit vielen Angeboten freuen. Auch der Förderkreis des SC DHfK nutzte erneut die Bühne, um einen Sonderpreis an junge aufstrebende Sportlerinnen und Sportler zu vergeben.

„Ist es nicht geil, Präsident eines so tollen Vereins zu sein. Ihr habt unglaubliche sportliche Leistungen gebracht und dafür möchte ich euch von Herzen danken. Ich fühle mich da jedes Mal stolz“, sagte SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz, der allen Unterstützern und Sponsoren herzlich für ihr Engagement dankte.

Wie vielfältig und jung der Verein trotz seines baldigen 70. Geburtstags ist, zeigten auch die Gastkünstlerinnen. Nachwuchs-Leichtathletin Charlotte Riedel war nicht nur als Geehrte auf der Bühne, sondern beeindruckte mit ihrer Gesangseinlage (Adele „Skyfall“) und ihrem Klavierspiel. Herzerwärmend waren dazu die Auftritte der jungen Akrobatinnen des Kindersportzentrums des Vereins.

Festlich umrahmt wurde die Ehrung zudem von Arianna Picci (Flöte) und Inmaculada Veses (Oboe) von der Mendelssohn-Orchesterakademie. Moderator Sascha Wachsmuth, bekannt von den Heimspielen der SC DHfK-Handballer, führte erneut charmant und kurzweilig durch die Ehrung.

Im Rahmen der Ehrung ging es in einer Interviewrunde mit Christian Hartmann (CDU-Fraktionsvorsitzender und Mitglied des sächsischen Landtags), Frank Dannhauer (Amtsleiter Amt für Sport der Stadt Leipzig) und Christian Dahms (Generalsekretär des Landessportbundes Sachsen) auch um die Zukunft des Leipziger Spitzensports, die Sicherstellung der Trainingsbedingungen in Leipzig und die Förderung des Leistungs- und Breitensports, die Trainerausbildung und die Unterstützung des Ehrenamtes.

SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz bat in seinem Schlusswort noch einmal, den Worten auch Taten folgen zu lassen. „Das Jahr 2024 wird ein ganz wichtiges Jahr. Der Sport, die Vereine, das ist der Kitt der Gesellschaft und die müssen wir auch mehr in den Mittelpunkt rücken.“

Die Sportler/innen des Jahres 2023 des SC DHfK Leipzig im Überblick

Nachwuchssportlerin des Jahres:

1. Vanessa Röhniß (Wasserspringen)

2. Ivana Schuck (Kanurennsport)

3. Emily Hempler (Finswimming)

Nominiert waren außerdem:

Jana Kraske (Faustball), Maiia Horenok (Finswimming), Sherin Kimuanga, Joelina Miltschus (beide Leichtathletik), Aenna Höfer, Jette Prüfer (beide Rudern), Marie Boehm, Rosalie Boehm, Kira Hänsel, Mareike Milbrecht, Verena Milbrecht (alle Speedskating), Jule Eisenberg, Amelie Förster, Frieda Hoffmann, Vanessa Röhniß (alle Wasserspringen)

Nachwuchssportler des Jahres:

1. Bruno Keßler (Radsport)

2. Mika Sajenev (Handball)

3. Niclas Heitkamp (Handball)

Nominiert waren außerdem:

Adam Al Abaeje, Mattis Basmer (beide Faustball), Niklas Loßner, Ben Joseph Schoodt (beide Finswimming), Vinzent Bertl (Handball), Romeo Schroller (Kanurennsport), Jakob Rödel (Leichtathletik), Tamino Ohme, Johannes Schmidt (beide Speedskating), Kjell Arved Brandt (Triathlon)

Sportlerin des Jahres:

1. Saskia Feige (Leichtathletik)

2. Annette Wehrmann (Kanurennsport)

3. Marie Branser (Judo)

Nominiert waren außerdem:

Nadja Barthel (Finswimming), Romy Kasper (Radsport), Victoria Hory (Rudern)

Sportler des Jahres:

1. Martin Schulz (Triathlon)

2. Peter Kretschmer (Kanurennsport)

3. Rico Bogen (Triathlon)

Nominiert waren außerdem:

Duncan Gaida, Justus Mörstedt, Max Poschart (alle Finswimming), Tim Kesseler (Leichtathletik/Bobsport), Felix Groß, Daniel Harnisch (beide Radsport), Carsten Zeuke (Para-Leichtathletik), Leonard Arnold (Triathlon)

Mannschaft des Jahres:

1.    4x100m Sprintstaffel U18 – Leichtathletik

(Sherin Kimuanga, Charlotte Wasser, Mia Besser, Lilly Heilmann)

2.   Zweier-Canadier weibl. Jugend – Kanurennsport

       (Lia Marder & Lykka Strobel)              

2.    4x100m Sprintstaffel U20 – Leichtathletik
(Sarah Hermsdorf, Joelina Miltschus, Mariam Soumah, Charlotte Riedel)

Nominiert waren außerdem:

U12 Mannschaft, männlich – Faustball, U14 Mannschaft, männlich – Faustball, Staffel – Speedskating (Kira Hänsel & Rosalie Boehm)

Trainer/in des Jahres:

1. Knut Iwan (Leichtathletik)

2. Nico Malcher (Kanurennsport)

3. Ulrike Meier-Mahlo (Finswimming)

Nominiert war außerdem:

Toni Küttner (Faustball)

Ablauf der Wahl: Die SC DHfK-Sportler:innen des Jahres 2023 wurden durch eine vereinsinterne Wahl ermittelt. Alle 19 Vereinsabteilungen konnten auf Grundlage festgelegter Nominierungskriterien Sportler:innen in jeder Kategorie nominieren. Anschließend fand eine geheime Wahl/Punktevergabe aller 19 Abteilungen, der Vorstandsmitglieder sowie dem Förderkreis des SC DHfK statt.

Bei der Wahl der Trainer:in des Jahres hatten die Vereinsabteilungen die Möglichkeit, Trainerpersönlichkeiten zu nominieren, die sich im Sportjahr 2023 durch besondere Leistungen oder herausragendes Engagement verdient gemacht haben. Die Entscheidung zur Auszeichnung wurde durch eine unabhängige vereinsinterne Kommission getroffen.

Ins „Juniorteam 2024“ des SC DHfK Leipzig wurden berufen:

Adam Al Abaeje (Faustball), Niklas Loßner, Emily Hempler (beide Finswimming), Caspar Gauer, Daniel Guretzky, Nick Volmert (alle Handball), Romeo Schroller, Ivana Schuck, Paul Wetzel, Lia Marder, Lykka Strobel (alle Kanurennsport), Sherin Kimuanga, Jakob Rödel, Aaron Nikolas Schubert (alle Leichtathletik), Hugo Schiffner, Niklas Post (beide Radsport), Aenna Höfer, Jette Prüfer (beide Rudern), Rosalie Boehm, Kira Hänsel (beide Speedskating), Nuncio Steffenhagen, Charlotte Lederer (beide Wasserspringen)

Den Sonderpreis vom Förderkreis des SC DHfK Leipzig e.V. erhielten:

Luc Schar (Faustball), Scipio Ricardo Rossi (Kanurennsport), Lilly Heilmann (Leichtathletik), Nuncio Steffenhagen (Wasserspringen), Johannes Schmidt (Speedskating), Mia Laux (Rudern), Marc Zientek (Triathlon), Luis Straßer (Radsport), Alex Berger (Finswimming), Rune Klecar (Handball)

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar