Am heutigen Dienstagvormittag fand vor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eine Kundgebung des Stura und des ProRat der Universität Leipzig sowie der Bürgerinitiative "Offene DNB" statt. Etwa hundert Nutzer_innen der Bibliothek versammelten sich vor dem Gebäude und demonstrierten für einen Erhalt der bisherigen Öffnungszeiten.

Als Vertreter der Bürgerinitiative sprach sich Dr. Hagen Schölzel für eine Orientierung an den nutzerfreundlichen Öffnungszeiten etwa der Staatsbibliotheken in Dresden, München und Halle aus. “Diese Bibliotheken öffnen zum Teil von 8 bis 24 Uhr an 7 Tagen in der Woche. Das ist der Maßstab, an dem sich der Service der Deutschen Nationalbibliothek messen lassen muss”, sagte Schölzel.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Die Initiatoren der Kundgebung forderten erneut mehr Transparenz in der Debatte um die Finanzierung der Öffnungszeiten und die Messungen von Besucherzahlen und Nutzerwünschen. Die Bürgerinitiative überreichte Bibliotheksdirektor Michael Fernau während der Kundgebung auch eine Liste mit über 350 Unterschriften von Unterstützer_innen ihres Aufrufs für einen Erhalt der Öffnungszeiten der DNB Leipzig.

Bibliotheksdirektor Fernau sowie Vertreter der SPD und der Linken sprachen ebenfalls auf der Kundgebung. Fernau signalisierte Verständnis für die Forderungen und deutet Bewegung in der Sache an. Er könne sich vorstellen, die Bibliothek bereits ab 9 Uhr zu öffnen, anstatt ab 10 Uhr, wie bisher geplant wird. Festlegen wollte sich Fernau jedoch nicht, da er zunächst “einige Telefonate” führen müsse. Holger Mann (SPD) und Dr. Volker Külow (Die Linke) vertraten die Leipziger Bundestagsabgeordneten ihrer Parteien und unterstützen in deren Namen die Forderung nach einem Erhalt der bisherigen Öffnungszeiten am Standort Leipzig.

Hintergrund: Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig plant ab 1. März eine starke Einschränkung ihrer Öffnungszeiten. Die bisher 79 Wochenstunden Betriebszeit sollen um 11 Wochenstunden verringert werden, was eine Kürzung um rund 14 Prozent bedeutet. Die Kürzungen sind in den Morgenstunden geplant und treffen insbesondere Nutzer_innen mit weiteren Verpflichtungen hart. Viele Eltern, Wissenschaftler_innen, Lehrer_innen oder Student_innen mit Nebenjobs können nicht auf andere Öffnungszeiten ausweichen. Die Bürgerinitiative “Offene DNB” setzt sich dagegen für nutzerfreundliche Öffnungszeiten der DNB ein.

Informationen zu bisherigen Aktivitäten der Initiative findet man auf folgender Webseite:
www.forschungsgruppe-soziales.de/?q=aufruf

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