"Schlechtgeredet - leergezogen - abgerissen" - so funktionierte es jahrelang in Grünau. Wohnungseigentümer entledigten sich ihrer unbequemen Plattenbauten und kassierten vom Staat kräftige Abrissprämien. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Große Wohneigentümer schlossen den "Pakt der Vernunft" für Grünau. Der Stadtrat beschloss die Aufwertung des Kernbereiches in Grünau.

Die LWB und andere Eigentümer investieren in Umbau, Sanierung, in Fahrstühle, Balkone und Mietergärten, um ihre Wohnungen zu vermieten. Dort, wo die Absprachen zwischen Vermietern und Mietern, zwischen Genossenschaften und ihren Mitgliedern funktionieren, sind auch Rückbauten und damit verbundene Freilenkungen möglich – und die meisten bleiben in Grünau – so zeigt es zumindest der aktuelle Monitoring-Bericht Wohnen der Stadt Leipzig.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Nur dass die störrischen Grünauer nicht dorthin ziehen, wo die Stadt das geplant hat – in den engen Kernbereich – sondern in die Randlagen. Kurze Wege zum Kulkwitzer See, grüne Umgebung, preiswertes, familienfreundliches, ruhiges und beschauliches Wohnen, dabei verkehrsmäßig gut erschlossen. Clevere Vermieter haben das erkannt und sanieren gerade im “Abrissgürtel” – offenbar mit Erfolg.

Das Leben bietet manchmal Überraschungen. Auch in Grünau.

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