Dr. Jana Pinka, Leiterin der Arbeitskreises Umwelt, Landwirtschaft und Landesentwicklung der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, erklärt zur Diskussion um die geplante Stilllegung des Pumpspeicherkraftwerks Dresden-Niederwartha: Seit mehreren Jahren schiebt der Betreiber des Pumpspeicherwerkes Niederwartha - Vattenfall - dringend erforderliche Reparaturmaßnahmen hinaus.

Spätestens seit 2009 ist auch der Staatsregierung die missliche Lage des Pumpspeicherwerkes vor den Toren Dresdens bekannt. Wenn nun Vertreterinnen und Vertreter der in Bund und Land regierenden Fraktion Änderungen am EEG “spätestens unmittelbar nach der Bundestagswahl” fordern, sind dies aufgeschoben-wohlfeile Versprechungen für übermorgen.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Richtig ist, dass Sachsen tatsächlich ein “Grundlastproblem” bei der Energiewende hat. Etwa ein Drittel des rechnerisch in Sachsen erzeugten Stroms – vorrangig Braunkohle – wird nicht hier verbraucht. Die Netze sind überlastet durch die hoch subventionierte Braunkohleverstromung, der nun auch noch die sechs Lausitzer Dörfer Rohne, Mulkwitz, Mühlrose, Schleife Süd, Klein-Trebendorf und Trebendorf-Hinterberg geopfert werden sollen. Ein Vorhaben, das nicht mehr in die Zeit passt – auch von Vattenfall.

Das EEG muss tatsächlich in dieser Frage angepackt werden; und das schnellstmöglich. Aber Vattenfall offensiv zu betteln und ihm seine jahrelang verschleppten Reparaturmaßnahmen nun auch noch zu versüßen, ist kaum der richtige Weg. Andere Betreiber mit anderen Konzepten können die Modernisierung des Pumpspeicherwerkes möglicherweise jetzt schon wirtschaftlich darstellen.

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