"Die im Jahr 2010 von der CDU-FDP-Landesregierung beschlossene Abschaffung der Baumschutzsatzungen zeigt, wie in der Seeburgstraße, enorme negative Auswirkungen. Wir Grünen haben schon damals davor gewarnt, dass die Abschaffung der Baumschutzsatzung von den Vermietern ausgenutzt wird und in den Hinterhöfen reihenweise Bäume gefällt werden, um Parkplätze zu schaffen", stellt Alrun Tauché, grüne Stadtbezirksbeirätin in Mitte, fest.

Aktuell müssen das gerade die Mieterinnen und Mieter im Seeburgviertel oder um das Haus Leipzig erleben. Wenn für Autostellplätze Bäume gefällt werden, wird deutlich welchen geringen Wert innerstädtisches Grün noch hat. Die Säge schafft innerhalb weniger Minuten Tatsachen. Dass die Unitas im Seeburgviertel bei der Gestaltung des Hinterhofes wohl keine Abwägung der Bürgerinteressen getroffen hat, und somit keine Kompromisslösung zustande kam, ist schade.

Es zeigt aber exemplarisch, dass Verwertungsinteressen der Vermieter Priorität haben vor dem Schutz der Grünflächen und Bäume. Der schwarz-gelben Landesregierung sei “Dank.”

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Die in den Vierteln über die Jahre gewachsenen Baumbestände, u. a. auch auf Brachflächen, fallen zunehmend neuen Bebauungen zum Opfer. Dabei verschwinden die kleinen grünen Oasen, die so wichtig für das Mikroklima sind, denn sie reinigen Atemluft, schützen vor Lärm, spenden Schatten und liefern Sauerstoff. Sie bieten Lebensräume für zahlreiche Tiere, vor allem die sogenannten Biotopbäume, wie z. B. Höhlenbäume. Die Leistung von Bäumen zur Luftreinhaltung und Lärmminderung ist also enorm. Durch das Aushebeln der Baumschutzsatzung werden langfristig weitere Probleme auf die Städte zukommen. Die Lebensqualität nimmt ab. Die mit der Gesetzesänderung eingetretenen Baumverluste in den Ballungsräumen können aufgrund der knappen Finanzlage nicht durch öffentliche Maßnahmen ausgeglichen werden.

“Als zunehmende Folge dessen, müssten die Umweltzonen möglicherweise ausgeweitet, die Managementpläne zum Lärmschutz verschärft werden”, warnt Norman Volger, umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Stadtratsfraktion.

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