Dr. Eva-Maria Stange, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: Die Staatsregierung ist unfähig zu Tarifverhandlungen. "Ich empfehle Finanzminister Unland und seinen Gesellen Flath und Zastrow eine Schulung zum Thema ?Tarifverhandlungen für Anfänger?. Nach dem Motto ?friss oder stirb? diktieren sie mitten in der Hochwassersituation den Gewerkschaften einseitig ein sogenanntes ?Verhandlungsergebnis?, das sie schlucken dürfen oder nicht. Liebe Staatsregierung, so geht das nicht.

Da wird die Angleichung der Beamtenbesoldung an das Tarifergebnis mit eingerechnet, obwohl das nicht Verhandlungsgegenstand ist. Zudem betrifft das die Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen fast ausnahmslos nicht, denn sie sind Angestellt und keine Beamten. Da sollen Mittelschul- und Förderschullehrkräfte, die mehr als 20 Jahre erfolgreich ihren Dienst absolvieren, anhand von Leistungsbewertungen die Gnade bekommen, schrittweise endlich richtig eingruppiert zu werden. Auch Altersteilzeit soll es geben – aber bitte nur, wenn man den Ersatzlehrer gleich mitbringt. Da sollen Referendare sage und schreibe 25 Euro mehr im Monat erhalten, obwohl sie in anderen Bundesländern 500 Euro mehr pro Monat regulär erhalten.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Was ist daran attraktiv und warum sollten sich die Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen darauf einlassen? Offenbar verkennt die Staatsregierung die Wut in den Lehrerzimmern, die sich über Jahre angestaut hat, wegen zunehmend hoher Arbeitsbelastung und gleichzeitig ungerechter Bezahlung. Der Prügelknabe der Nation soll zum Gnadenakt der Staatsregierung auch noch den Mund halten, denn wir befinden uns ja in Hochwasserzeiten. Dabei haben die Gewerkschaften ausdrücklich angeboten, die Verhandlungen jetzt nicht durchzuführen, damit sich die Staatsregierung wie auch die Schulen auf die Bewältigung der Hochwasserschäden konzentrieren können! Warum wurde dennoch das unlautere Angebot präsentiert und damit der Frust in den Lehrerzimmern weiter geschürt? Die Staatsregierung ist unfähig, zielführend Tarifverhandlungen zu führen. Flath und Zastrow sekundieren diese Unfähigkeit noch instinktlos, indem sie von einem ?hervorragenden Angebot? sprechen. Wir meinen: So darf Sächsisch gerade nicht gehen!”

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar