Aktuellen Hochrechnungen zufolge kommt die FDP bei der Bundestagswahl auf etwa 4,7 Prozent und würde damit erstmals den Einzug in den Deutschen Bundestag verpassen. Dazu erklärt Holger Zastrow, stellvertretender FDP-Bundesvorsitzender und sächsischer FDP-Landes- und -Fraktionschef: "Das ist ein unglaublich bitteres Resultat für uns, das ist völlig klar.

Deutschland hat vier gute Jahre erlebt – und das war nicht nur ein Erfolg der Kanzlerin, sondern auch ein Ergebnis der FDP als marktwirtschaftliches, liberales Korrektiv in der Bundesregierung. Wir haben es aber eben überhaupt nicht geschafft, unseren Anteil der guten Entwicklung auch nach außen darzustellen. Die FDP war einfach zu schwach und zu ungeschickt in der Koalition, dafür hat die Partei eine harte Quittung bekommen, zu hart.

Wir müssen uns neu aufstellen, endlich einen absolut klaren Kurs fahren und konsequent für Werte wie Freiheit, Marktwirtschaft und Entlastung stehen. Das machen wir in Sachsen so, und wir waren damit zuletzt leider fast ein Gegenmodell dazu, wie die FDP auf Bundesebene in den letzten Jahren agiert hat. Wir haben als sächsische FDP unseren eigenen Kopf, wir rennen nicht irgendwelchen Stimmungen hinterher und zeigen klare Kante: Die sächsische FDP sagt klar ‘ja’ oder ‘nein’, aber eben nicht ‘jein’.

Der Wiederaufstieg der FDP wird nur über die Länder erfolgreich sein können. Es wird eine harte Zeit, aber man kann das schaffen. Das haben wir in Sachsen gezeigt: Wir waren im Freistaat lange Zeit nicht im Landtag vertreten und haben nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition die Rückkehr ins Parlament geschafft, jetzt regieren wir das Land erfolgreich mit.”

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