"Die Arbeitgeber sind an den Verhandlungstisch zurück gekehrt, wenn die Arbeitgeber Ihre Verschlechterungsforderungen auch nicht zurückgenommen haben, gab es einen ersten Austausch über mögliche Lösungswege", so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. "Auch wir sehen einen Modernisierungsbedarf bei den tariflichen Regelungen, so müssten wir spezielle Regelungen für eine älter werdende Belegschaft entwickeln und wir brauchen gute Regelungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, damit sich auch junge Menschen für den Einzelhandel interessieren.

Darüber wollen wir mit den Arbeitgebern verhandeln. Voraussetzung ist allerdings vorher ein fairer Gehalts- und Lohnabschluss und eine Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrages”, so Lauenroth-Mago.

“Einseitige Verschlechterungen tariflicher Regelungen, wie eine völlige Flexibilisierung der Arbeitszeit, Streichung von Zuschlägen für Spät- und Nachtarbeit, für Kassiertätigkeit und die Einführung einer Niedriglohngruppe lehnen wir ab.

Für den 14. November ist ein nächster Verhandlungstermin vereinbart, da soll u.a. über einen “Tarifvertrag zur Weiterentwicklung der Tarifverträge im Einzel- und Versandhandel” verhandelt werden.

“Das ist noch nicht die Lösung, aber erste Bewegung”, so Lauenroth-Mago. “Bis wir eine Lösung haben werden wir aber immer wieder zu Streiks aufrufen. Am dringendsten ist die tarifliche Regelung einer Erhöhung der Gehälter und Löhnen. Es kann doch nicht sein, dass die Arbeitgeber sich über gute Umsätze freuen, die Beschäftigten aber leer ausgehen!”

ver.di fordert rückwirkend zum 1. Juni 2013 für die 265.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Mitteldeutschlands eine Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 Euro pro Stunde, die Ausbildungsvergütungen sollen um 90 Euro im Monat steigen.

Derzeit verdient eine Verkäuferin nach 7 Jahren 13,43 Euro pro Stunde. Bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 2.216,- Euro pro Monat. Das Einstiegsgehalt einer ungelernten Beschäftigten beträgt 9,21 Euro, bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 1.520,- Euro pro Monat. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit und liegt z. B. bei einem 90-Stunden-Vertrag im Monat trotz Tarifgehalt nur knapp über der Armutsgrenze. Der Einzelhandel ist die Branche mit den meisten Aufstockern.

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