Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Der Stadtelternrat (SER) Leipzig und die Kreiselternräte (KER) Nordsachsen und Landkreis Leipzig stellen sich klar gegen eine Ausweitung des Ferienfensters, wie von den Landeschefs der Länder auf Forderung ihrer Wirtschaftsminister beschlossen. Hiermit stehen SER und KERs nicht alleine da. Auch der Landeselternrat und der Landesschülerrat sehen sich von der beschlossenen Ausweitung überfahren, weil von der Beschlussfassung ausgeschlossen, und weil die Ausweitung den bildungspolitischen Bestrebungen der Elternvertreter/innen zuwider läuft.

Seit Jahren kämpft der SER Leipzig, die KERs Nordsachsen und Landkreis Leipzig, wie auch die Elternvertreter/innen der Länder für eine Verschlankung und Vereinheitlichung von Lehrplänen. Wir brauchen bundeseinheitliche Lehrpläne, die eine Vergleichbarkeit von Abschlüssen ermöglichen. Die Notwendigkeit wird untermauert durch die IQB Studie, die erhebliche Qualifizierungsunterschiede in den Bundesländern offenlegte.

Wenn die Kultusminister/innen sich, trotz besseren Wissens, diesen Änderungen unterwerfen, ist das für uns als Elternvertreter/innen in keiner Weise nachvollziehbar.

Die Ausweitung des Ferienfensters hat erhebliche Auswirkungen auf die Länge von Schulhalbjahren in den einzelnen Bundesländern. Verschiebungen von bis zu zwei Monaten sind möglich. Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, müssen die Länder wesentlich flexibler in der Gestaltung ihrer Lehrpläne sein, was zu einer weiteren Differenzierung führt und den Trend zu weiterer bildungspolitischer Kleinstaaterei im bundesdeutschen Bildungssystem verstärkt.

Es besteht ein Widerspruch zwischen der Forderung an Arbeitnehmer (Eltern) ihre Flexibilität am Wohn/Arbeitsort zu erhöhen und einer Verlängerung des Ferienfensters der Sommerferien.

Die Flächenagrarländer Bayern und Baden-Württemberg lassen sich festschreiben, dass sie immer im August, also in der Sommermitte, Ferien haben und die kleinen Bundesländer, wie Sachsen werden an den Rand getrieben und müssen dann Ferien machen, wenn es vielleicht noch nicht stabil sommerlich ist.

Der SER und die KERs sehen sich in der Verantwortung für das Wohl unserer Kinder, lehnen diese Fehlentwicklung unseres Bildungssystems deshalb vehement ab und fordern die Beteiligten auf, ihre Entscheidung zu überdenken und zu korrigieren.

Wir dürfen unser Bildungssystem nicht nur den Bedürfnissen der Wirtschaft unterwerfen sondern müssen im Interesse von Familien und besonders Kindern handeln.

Der Stadtelternrat Leipzig
Der Kreiselternrat Nordsachsen
Der Kreiselternrat Landkreis Leipzig

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