"Immer noch müssen Frauen bis zum 21. März arbeiten, um das Vorjahresgehalt der Männer zu erreichen. Das ist ein Skandal", sagt Michael Clobes, Vorsitzender der SPD Leipzig anlässlich des diesjährigen Equal Pay Day. Dazu erläutert er: "Diese Gehaltsschere entsteht durch die - nicht selten unfreiwillige - Teilzeitbeschäftigung der Frauen und die Tatsache, dass Frauen oft bei gleicher Leistung ein geringeres Gehalt bekommen als Männer". Der sozialdemokratische Anspruch sei die vollständige Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern.

Dazu gehörten auch Strukturen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich ermöglichen. Gerade in Hinblick auf die derzeit unbefriedigende Situation in den Leipziger Kindertagesstätten sieht Clobes dringenden Handlungsbedarf bei der Stadt Leipzig.

Katharina Kleinschmidt, neugewählte Vorsitzende der ASF Leipzig (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) ergänzt: “Geringeres Einkommen während der Erwerbszeit bedeutet immer auch eine geringere Rente im Alter. Die meisten Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, sind Frauen. Das ist in Leipzig nicht anders.” Aber auch die Aufstiegschancen von Frauen müssten erhöht werden. “Nach wie vor kämpfen Frauen mit der sogenannten “‘Gläsernen Decke'”, erläutert die Gleichstellungsbeirätin. Die Stadt Leipzig sei ein gutes Beispiel dafür. “Obwohl in der Kernverwaltung der weitaus größte Teil der Belegschaft weiblich ist, findet sich unter den acht Leipziger Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, zu denen ich auch den Oberbürgermeister zähle, nur eine Frau. Wir hoffen, dass sich dies bei den nächsten Stellenbesetzungen positiv ändern wird”, sagt Kleinschmidt abschließend.

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