Die SPD-Fraktion sieht durch unzureichende Finanzierung die Schulsozialarbeit in Gefahr. "Wir sind uns mit Lehrerverbänden sowie Eltern- und Schülervertretungen einig, dass die Schulsozialarbeit ausgebaut werden muss. Aber genau das Gegenteil ist gerade der Fall", so Homann am Dienstag. Er forderte eine nahtlose Weiterführung der sachsenweit 139 Projekte, die bislang mit ESF-Geldern gefördert werden. "Dazu muss der Freistaat genug Geld für eine Zwischenlösung lockermachen, damit keine Schule hintenrunterfällt."

Am 31. Juli läuft das aus ESF-Mitteln finanzierte Schulsozialarbeiterprogramm “Sozialpädagogische Vorhaben zur Kompetenzentwicklung von SchülerInnen” aus. Eine weitere Finanzierung mit EU-Geld ist erst zum 1. Januar 2015 möglich. “Die von Sozialministerin Claus mehrfach zugesicherte Zwischenfinanzierung wird jedoch frühestens zum 1. September möglich, und sie wird nicht für alle bestehenden Projekte ausreichen”, so Homann nach Gesprächen mit betroffenen Projektträgern. “Und die vom Ministerium verlangte Konzentration auf Oberschulen bedeutet das Aus für ESF-geförderte Schulsozialarbeit an Gymnasien.”

Die Projektträger seien in der vergangene Woche erstmals aufgefordert worden, einen Antrag zur Zwischenfinanzierung zu stellen. Unabhängig davon müssen sich die Schulsozialarbeiter Ende des Monats bei den Arbeitsagenturen melden. Denn die Regeln der Arbeitsagentur verlangen, dass sich die Mitarbeiter drei Monate vor Ende ihrer Anstellung arbeitssuchend melden müssen. “Damit werden ihnen automatisch Stellen im Bereich der sozialen Arbeit angeboten. Gute Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Die Politik der schwarzgelben Landesregierung riskiert die Abwanderung weiterer dringend benötigter Fachkräfte von unseren Schulen. Sollten die Projekte dann doch weitergehen, werden viele Träger Probleme bekommen, geeignetes Fachpersonal zu finden. Leidtragende sind neben den Mitarbeitern vor allem die Schülerinnen und Schüler.”

Hintergrund: Aussage von Sozialministerin Christine Clauß bezugnehmend auf das Programm “Sozialpädagogische Vorhaben zur Kompetenzentwicklung von Schülerinnen” am 12. März im Plenum des Sächsischen Landtages: “Auch zukünftig sehe ich hier einen Schwerpunkt. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit der Verlängerung der Vorhaben bis Ende dieses Jahres. Dies gilt für Koordinierungsstellen und für die Umsetzungsprojekte auf Antrag.”

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