Die FDP-Fraktion im Leipziger Stadtrat kritisiert den Vorschlag der Grünen-Stadtratsfraktion zur generellen Sperrung der Straßen im Clara- und Johannapark scharf. Auch Ausnahmen - bspw. bei Großveranstaltungen oder die zeitweilige Nutzung als Umleitungsstrecke für die Zeit von großen Baustellen - sollen nicht mehr möglich sein.

“Offenbar begreifen die Grünen den Menschen als permanenten Feind der Natur. Das funktionierende Miteinander von Mensch und Natur wird aber in solchen Parkanlagen besonders deutlich. Niemand will den Clara-Park für den Autoverkehr generell öffnen. In Sondersituationen hat sich der aktuelle Umgang jedoch bewährt. Daran sollten wir nicht rütteln”, so die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Isabel Siebert. Eine langsame Durchfahrung des Parks müsse als Ausnahmefall auch weiterhin möglich sein.

“Umleitungen bedeuten immer: Eine Straße wird in Ordnung gebracht. Und bei den Sanierungsmaßnahmen ist vollkommen zurecht sehr oft auch die Einrichtung eines Radfahrstreifens und die Herrichtung des Fußweges dabei. Somit steht jeder kurzzeitigen Belastung durch eine Umleitung immer eine langfristige Entlastung aller Verkehrsteilnehmer gegenüber. Eine sanierte Straße hilft allen – Auto- und Radfahrern sowie Fußgängern – gleichermaßen. Und im Fall der Könneritzstraße profitiert auch die Bimmel davon.”

Einzelne Straße nicht mehr als Umleitungen nutzen zu können, führe generell nicht zu einer Entlastung, sondern zu einer deutlich stärkeren Belastung anderer Routen. “Verkehr sucht sich seinen Weg. Bei fehlenden Ausweichrouten bündelt sich der Verkehr. Es ist letztendlich immer ein Ziehen am Tischtuch”, so Siebert weiter, “Weitere Verkehrseinschränkungen, wie die Grünen sie vorschlagen, sind ein Schlag ins Gesicht derer, die beruflich oder privat aufs Auto angewiesen sind. Wir brauchen moderne Angebote für alle Verkehrsteilnehmer und nicht immer neue Schikanen.”

Siebert, die die FDP-Fraktion u.a. im Fachausschuss Umwelt und Ordnung vertritt, kritisierte weiter, dass die Grünen auch vor einer Angebotseinschränkung beim Carsharing nicht halt machen würden: “Durch die vollständige Sperrung des Nonnenweges müsste die Carsharingstation an der Ecke zum Klingerweg entfallen. Dieser Bereich gehört zur Sperrzone. Offenbar nehmen die Grünen nun auch moderne Mobilitätsangebote ins Verbotsvisier, nur weil ein Verbrennungsmotor drinsteckt.”

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