Wählen oder nicht? Für die L-IZ keine Frage. Denn wer nachher was zu meckern hat, sollte wenigstens die kennen, bei denen die Beschwerde angebracht ist. Oder auch die, wo die Freude über Erreichtes kund zu tun wäre, denn auch gelobt wird meist zu selten. Im Vorfeld der Landtagswahlen am Sonntag, den 31. August haben wir einfach mal ein paar der über 70 Leipziger Kandidaten mit Bitte um kurze Antworten gefragt: Warum verdienen Sie ein Kreuz? Die Antworten streuen wir bis Sonntag fröhlich in die Berichterstattung ein. Heute: Franz Sodann (Die Linke).

“Warum verdiene ich ein Kreuz?”

Liebe Leserinnen und Leser, ich bin mit dem Grundsatz aufgewachsen, dass man nicht alles hinnehmen muss. Ich ertrage verschiedene Dinge nicht mehr und will nicht glauben, dass das, was uns derzeit umgibt, der Weisheit letzter alternativloser Schluss sein soll.

Ich will nicht hinnehmen, dass jedes fünfte Kind, in Sachsen gar jedes vierte, in armen und ärmeren Verhältnissen aufwachsen muss. Ich will nicht hinnehmen, dass Sachsen ein Billiglohnland ist und es mehr und mehr prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, dass die Vermögen so ungerecht verteilt sind. Es ist genug Geld vorhanden. Genug für das Wichtigste: Bildung: kostenlos mit gleichen Chancen für alle.

Ich kann nicht hinnehmen, dass unsere Lebensweise Menschen und ganze Regionen ausbeutet, verwüstet, kolonialisiert. Der eine fährt zur Abmagerungskur und die anderen verhungern, alle fünf Sekunden ein Kind auf unserer Erde. Ein wenig drastisch, aber die traurige Realität.

Mein Name ist Franz Sodann. Ich bin vor 40 Jahren in Leipzig geboren, aufgewachsen und wohne mit meiner Frau und unseren beiden Kindern seit fünf Jahren wieder in meiner Heimatstadt. Studiert habe ich Schauspiel an der Theaterhochschule “Ernst Busch” in Berlin und arbeite derzeit an der Neuen Bühne Senftenberg. Nun stelle ich mich am 31. August zum ersten Mal zur Wahl für den sächsischen Landtag, für Die Linke. Politik hat, genau wie Kunst und Kultur in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt.

So schön und wichtig es auch ist, die großen Dichter und Schriftsteller zu rezitieren, merke ich, das reicht mir nicht mehr.

Ich will selbst gestalten und dort für Werte streiten, wo ich aktiv Einfluss nehmen und aktiv gesellschaftliche Bedingungen gestalten kann. Für Humanität, Gerechtigkeit und ein friedliches Für- und Miteinander.

Für Bildung, Kultur und Chancengleichheit. Dafür will ich mich im Sächsischen Landtag einsetzen. Ich will streiten für kulturelle Vielfalt, den Erhalt und Ausbau kultureller Einrichtungen, die Abschaffung prekärer Arbeitsverhältnisse und eine finanzielle Ausstattung unserer Bildungseinrichtungen ohne Sparzwang.

Für dringend notwendige Sanierungen und den Neubau von Schulen, den Wegfall des dreigliedrigen Schulsystems, für mehr Kindertagesstätten und einen niedrigeren Betreuungsschlüssel, für mehr sozialen Wohnungsbau und für einen leistungsstarken und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr. Dafür bitte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser um ihre Unterstützung mit beiden Stimmen.

Gehen sie bitte am 31. August wählen und wählen Sie Die Linke.

Vielen Dank, Franz Sodann.

Alle Kandidaten in Leipzig finden Sie hier auf L-IZ.de
Wählen? Aber sicher: Die Leipziger Kandidaten für ein Kreuz im Überblick

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